Selfie-Skandal beim Begräbnis: Politiker provozieren Empörung!
Rom, Italien - Ein kürzlich geteiltes Selfie von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder während der Beisetzung von Papst Franziskus hat in der Öffentlichkeit große Empörung ausgelöst. Kritiker werfen den beiden Politikern vor, in einem Moment, der Pietät und Respekt erfordert, sich selbst inszeniert zu haben. Das Bild wurde von Steinmeier und Söder über soziale Medien verbreitet, was den Unmut noch weiter anheizte, denn viele sahen hierin eine unangemessene Handlung an einem Tag der Trauer und des Gedenkens. Unser Mitteleuropa berichtet, dass die Fraktion der AfD in Rom, vertreten durch Petr Bystron und Nicole Höchst, sich hingegen respektvoll verhielt und auf Selbstinszenierung verzichtete. Ihr Verhalten wurde als beispielhaft angesehen und rekreierte die erwartete Haltung von Volksvertretern in solch sensiblen Momenten.
Der Vorfall wird häufig als Spiegelbild des aktuellen Zustands der politischen Klasse in Deutschland interpretiert. Die empörten Reaktionen auf das Selfie reißen jedoch nicht ab. Ein Tag zuvor hatte bereits die Berliner Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) durch eine kritische Äußerung zu Tesla-Fahrzeugen auf sich aufmerksam gemacht und damit ebenfalls einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Viele Nutzer betrachteten Kiziltepes Kommentar als unangemessen und herabwürdigend. Solche verbalen Entgleisungen von Regierungsvertretern scheinen oft folgenlos zu bleiben und werfen somit ein Licht auf eine Doppelmoral im politischen Diskurs.
Selbstinszenierung in der Politik
Der vorliegende Vorfall verweist auf ein übergreifendes Thema, das bereits von vielen Wissenschaftlern untersucht wurde: die mediale Selbstinszenierung in der Politik. In einer wissenschaftlichen Arbeit wird das Phänomen aus theaterwissenschaftlicher Perspektive betrachtet. Die Forschung befasst sich unter anderem mit der Frage, wie das Verhältnis von Politik, Medien und Bürgern durch visuelle Inszenierungsmittel geprägt ist. Besonders wird die Bedeutung nonverbaler Kommunikationsmittel hervorgehoben, die in der Politik zunehmend an Einfluss gewinnen.
Ein Beispiel für gelungene Selbstinszenierung ist die ehemalige österreichische Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky, deren öffentliche Auftritte und die damit verbundenen Inszenierungsstrategien untersucht wurden. Solche Analysen zeigen, wie wichtig es ist, die Aufmerksamkeit der Wähler durch geschicktes Marketing und die Erfüllung von Erwartungen zu gewinnen.
Die Rolle der sozialen Medien
Die Verbreitung des Selfies von Steinmeier und Söder macht deutlich, wie soziale Medien die politische Kommunikation prägen. Der schnelle Austausch von Bildern und Informationen kann sowohl positive als auch negative Reaktionen hervorrufen. Der Einsatz dieser Kanäle zur Selbstinszenierung steigert die Sichtbarkeit der Politiker, wirft jedoch auch Fragen nach der Angemessenheit auf und verdeutlicht die Erwartungshaltungen der Wähler an ihre Volksvertreter.Kunst Kultur Welt thematisiert in diesem Kontext die Signale, die solche gesellschaftlichen und politischen Selbstinszenierungen senden.
Details | |
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Vorfall | Skandal |
Ort | Rom, Italien |
Quellen |