Eucharistie vs. Abendmahl: Einblicke in die Rituale der Kirchen
Zweibrücken, Deutschland - Die Unterschiede zwischen dem katholischen und evangelischen Verständnis der Eucharistie und des Abendmahls sind seit jeher ein zentrales Thema im interkonfessionellen Dialog. Bei der Eucharistiefeier, die katholische Christen häufig jeden Sonntag begehen, wird die Hostie über einer Schale gebrochen. Diese Praxis hat ihre Wurzeln in der Tradition, die bis zu Jesus zurückreicht, der vor etwa 2000 Jahren in Jerusalem das Brot brach. Ostern nimmt in diesem Kontext einen besonderen Platz ein, da Brot und Wein in der Kirche eine feste Rolle spielen, wie die Rheinpfalz berichtet.
Der katholische Glaube betrachtet die Eucharistie als das zweite Hauptsakrament neben der Taufe. Der Höhepunkt der Heiligen Messe ist die Feier der Eucharistie, in der das Opfer Christi in Erinnerung gerufen wird. Anders verhält es sich im evangelischen Verständnis, das den Begriff „Abendmahl“ erst durch Martin Luther prägte. Hier sind nur Taufe und Abendmahl als Sakramente anerkannt, wobei das Abendmahl als „Heimathafen jeden Glaubens“ gilt. Evangelische Gottesdienste, die das Abendmahl beinhalten, finden meist einmal im Monat oder seltener statt, wie DOMRADIO erklärt.
Eucharistie und Abendmahl im Vergleich
Beide Konfessionen, die Katholiken und die Lutheraner, glauben an die reale Gegenwart Jesu in Brot und Wein während der Feier. Dies unterscheidet sich jedoch von reformierten Ansichten, die Brot und Wein lediglich als Zeichen sehen, und von Zwinglis Gedächtnisritus. In der katholischen Lehre findet bei den biblischen Abendmahlsworten eine Wandlung statt, bei der Brot und Wein sich in die „sakramentale Gegenwart“ von Leib und Blut Christi verwandeln. Diese Gegenwart bleibt über den Gottesdienst hinaus, und die übrig gebliebenen geweihte Hostien werden im Tabernakel aufbewahrt.
Die Verteilung der Eucharistie erfolgt in katholischen Kirchen durch Priester oder Kommunionhelfer, wobei die Weinausteilung im Laienkelch erlaubt ist. Im Gegensatz dazu versammelt sich die evangelische Gemeinde um den Altar, wo der Pfarrer Brot und Wein teilt, bevor die Feier mit einem Segen endet. Ein zentraler Unterschied ist auch die Teilnahmeberechtigung: Nur katholische Christen dürfen die Kommunion empfangen, während in evangelischen Kirchen alle getauften Christen zugelassen sind.
Interkommunion und pastorale Herausforderungen
In Deutschland sind konfessionsverschiedene Ehen weit verbreitet, die im Glaubensleben spezifische Herausforderungen bieten, insbesondere beim Kommunionempfang. Die deutschen Bischöfe betrachten die Interkommunion – den Empfang des Abendmahls in einer anderen Konfession – als eine dringende pastorale Aufgabe. Allerdings bestehen erhebliche Unterschiede im Verständnis der Eucharistie. Katholiken dürfen aus theologischen Gründen das evangelische Abendmahl nicht empfangen, da dies ihre Sonntagspflicht nicht erfüllt und die katholische Kirche die Wandlung in evangelischen Kirchen als ungültig ansieht. Papst Johannes Paul II. bestätigte, dass Katholiken nicht in Gemeinschaften ohne gültige Weihe kommunizieren dürfen.
Die evangelische Kirche erlaubt hingegen, dass Katholiken das Abendmahl empfangen, und hat in der Regel keine Bedenken bezüglich wechselseitiger Interkommunion. Besondere Ausnahmen gelten für katholische Christen in Todesgefahr oder schwerer Notlage, in diesen Fällen können sie die Eucharistie von einem katholischen Spender empfangen. Im Kontext dieser unterschiedlichen Praktiken und theologischen Auffassungen ist es entscheidend, den Dialog und das Verständnis unter den Konfessionen zu fördern, um ein gemeinsames Miteinander zu sichern, was auch von katholisch.de betont wird.
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Ort | Zweibrücken, Deutschland |
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