Förderstopp für Sulinger Familiengesundheitszentrum: Drama um Zukunft!
Sulingen, Deutschland - Der Landkreis Diepholz hat angekündigt, die Förderung des Familiengesundheitszentrums (FGZ) Sulinger Land zum 31. Juli 2025 einzustellen. Diese Entscheidung wurde telefonisch übermittelt und kam für viele Beteiligte überraschend. Birgit Dullin, die Leiterin des Fachbereichs I der Sulinger Stadtverwaltung, informierte den Ausschuss für Soziales, Schulen und Jugend über diese Streichung und betonte, dass eine schriftliche Mitteilung nicht erfolgt sei, was auf Unzulänglichkeiten in der Kommunikation hinweist.
Bislang unterstützte der Landkreis die Einrichtung, indem er die Hälfte der Sach- und Personalkosten bis zu einem maximalen Betrag von 40.000 Euro übernahm. Die Kreisverwaltung begründet die Abschaffung der Förderung damit, dass diese ursprünglich als befristete Anschubfinanzierung konzipiert war. Es gab auch Forderungen nach einem Konzept zur Integration des FGZ in ein zukünftiges Gesundheitszentrum, welches jedoch nicht vorgelegt wurde.
Reaktionen aus der Politik
Bürgermeister Patrick Bade stellte klar, dass das FGZ nicht am 1. August geschlossen wird, da ein langfristiger Mietvertrag besteht. Er und andere Vertreter der Stadt betonen, dass die Angebote des FGZ gut etabliert sind und auch von Menschen außerhalb des Sulinger Landes geschätzt werden. In der politischen Debatte meldete sich Elisabeth Wamhoff von der SPD/Grüne/Die Partei/Ibrahim zu Wort und kritisierte den Rückzug des Landkreises als unzureichende Fürsorgepflicht. Zudem forderte Tammo Schulze von der Unabhängigen Wählergemeinschaft die Parteien im Sulinger Rat auf, sich für eine Fortsetzung der Förderung einzusetzen und alternative Finanzierungsquellen zu prüfen.
Weicht das FGZ von der allgemeinen Tendenz ab, keine dauerhaften Finanzierungen für ähnliche soziale Projekte bereitzustellen, finden in Deutschland jedoch parallel Diskussionen um neue Finanzierungsmodelle für die Gesundheitsförderung statt. Der Fokus könnte künftig auf der Verstärkung von gemeinsamen Finanzierungsmethoden liegen, um eine nachhaltige Unterstützung zu gewährleisten. Dabei hat die Nationale Präventionskonferenz 2015 ins Leben gerufen, um präventive Leistungen zu koordinieren.
Aktuelle Trends in der Gesundheitsförderung
In der letzten Dekade hat sich ein marktförmig organisierter Sektor für persönliche Gesundheitsförderung entwickelt, der sich mit digitalen Anwendungen, Gesundheits-Apps und Wellness-Angeboten befasst. Unternehmen tätigen die größten Investitionen in Gesundheitsschutz und -förderung, mit steuerlicher Unterstützung seit 2008, die ihnen erlaubt, bis zu 600 Euro pro Mitarbeiter jährlich lohnsteuerfrei in Gesundheitsmaßnahmen zu investieren. Diese Initiativen richten sich jedoch überwiegend an Großbetriebe, während Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe häufig von solchen Maßnahmen ausgeschlossen sind.
In diesem Kontext wird auch der Einfluss von professionellem Fundraising auf Gesundheitsprojekte thematisiert. Aktivitäten zur Geldbeschaffung im gemeinnützigen Sektor gewinnen an Bedeutung. Mit Plattformen wie spendenportal.de und betterplace.org bilden sich neue Wege, um praktische Unterstützung zu generieren. Trotz dieser Ansätze wird zunehmend die Notwendigkeit gesetzlicher Grundlagen für gemeinschaftliche Finanzierungsstrategien und die Anwendung von Steuergeldern zur Finanzierung von Präventionsmaßnahmen gefordert.
Die Entwicklungen rund um das FGZ Ellen im Sulinger Land und der allgemeine Trend zur Finanzierungsdiskussion im Gesundheitssektor verdeutlichen, wie wichtig innovative Ansätze sind, damit gemeinnützige Einrichtungen langfristig überleben können. Die aktuellen Herausforderungen, die durch die Streichung von Förderungen entstehen, könnten als Weckruf für die Politik und die Gemeinschaft verstanden werden, um notwendige Maßnahmen zur Aufrechterhaltung solcher wichtigen sozialen Angebote zu ergreifen.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Sulingen, Deutschland |
Schaden in € | 40000 |
Quellen |