Aufregung um NOCH-Figuren: Drogeriemarkt zieht skandalöse Szene zurück!
Wangen im Allgäu, Deutschland - Der Aufruhr um das Figurenset „Voyeure“ der Firma NOCH aus Wangen im Allgäu hat in der Spielwarenbranche für mediales Echo gesorgt. Das Set, das sechs Figuren umfasst, zeigt Frauen in Bikinis und mit blankem Busen sowie einen Mann mit Fernglas. Der Drogeriemarkt Müller hat das Set aufgrund von Anstößigkeit aus dem Sortiment genommen, was Geschäftsführer Rainer Noch als Ursache für zahlreiche Presseanfragen und einen Anstieg der Verkaufszahlen beschreibt. In seiner 114-jährigen Unternehmensgeschichte hat NOCH stets Zubehör für Modellbaufans produziert und gilt als Marktführer in Europa. Trotz der aktuellen Kontroversen spricht Noch von positiven Rückmeldungen zu seinen Produkten und betont, dass das Unternehmen das Leben in seinen facettenreichen Charakteren darstellen möchte.
Besonders hervorzuheben ist, dass das Figurenset seit mehreren Jahren Teil des Sortiments ist und erst jetzt in den Mittelpunkt kritischer Diskussionen geriet. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich gesellschaftliche Werte verschieben oder die Reaktionen auf solche Darstellungen sensibler werden. Vor drei Monaten hat NOCH zudem die „Funny-Scenes“-Serie auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vorgestellt, die noch explizitere Szenen präsentiert. Mit der Verfügbarkeit dieser Figuren ab Oktober plant das Unternehmen, seine Produktpalette weiter auszubauen.
Herausforderungen der Spielwarenbranche
Die Spielwarenbranche steht im Jahr 2025 vor vielseitigen Herausforderungen und Chancen. Im Jahr 2024 schrumpfte der deutsche Spielwarenmarkt um etwa vier Prozent. Während einige Marken wie Lego, Tonies, Bruder und Steiff weiterhin wachsen, verlieren andere, darunter Playmobil, Schleich, Zapf Creation und Haba, an Marktanteilen. Die Situation wird zusätzlich durch steigende Produktionskosten, Preisdruck und anhaltende Inflation belastet, die sowohl Hersteller als auch Händler unter Druck setzen.
In diesem Wettbewerbsumfeld wird eine klare Wertekommunikation unabdingbar, um die Zielgruppen der Generation Z und Generation Alpha zu erreichen. Diese Generationen sind digital versiert und erwarten von Marken Transparenz, soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit. 73 Prozent der Konsumenten sind sogar bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen, wenn sie dafür transparent informiert werden. Dies stellt für Unternehmen eine wichtige Herausforderung dar, da sie ihre Produktionsstrategien überdenken und dabei kosteneffizient bleiben müssen.
Verantwortung der Marken
Die Spielwarenbranche trägt eine bedeutende Verantwortung in der Entwicklung von Kindern und der Sicherheit ihrer Produkte. Marken müssen nicht nur ihre Sorgfaltspflicht einhalten, um schlechte Arbeitsbedingungen zu vermeiden, sondern auch gesellschaftliche Fragen adressieren und Eltern in der Erziehung unterstützen. Erfolgreiche Marken finden den entscheidenden Ausgleich zwischen effizienter Produktion und einer klaren Haltung. Angesichts dieser Rahmenbedingungen ist es für Unternehmen unerlässlich, in PR und Markenkommunikation zu investieren, um über den reinen Produktnutzen hinaus zu kommunizieren und nachhaltig wirkungsvoll zu sein.
Die Entwicklungen in der Branche verdeutlichen, dass die Balance zwischen Wettbewerb und Werten für die Zukunft der Spielwaren entscheidend ist. Es bleibt abzuwarten, wie Unternehmen wie NOCH auf die Herausforderungen reagieren, während sie gleichzeitig ihre Grundwerte ins Zentrum ihrer Markenkommunikation stellen.
Details | |
---|---|
Ort | Wangen im Allgäu, Deutschland |
Quellen |