Friedlicher 1. Mai in Frankfurt: Proteste für soziale Gerechtigkeit!
Friedberger Platz, Frankfurt, Deutschland - Am 1. Mai 2025 fanden in Frankfurt mehrere Veranstaltungen anlässlich des Tag der Arbeit statt. Eine zentrale Demonstration wurde vom linksradikalen Bündnis „Revolutionärer 1. Mai“ organisiert und am Friedberger Platz gestartet. Die Teilnehmer forderten höhere Löhne, kürzere Arbeitszeiten, ein Ende der Kriege in Gaza und Rojava sowie ein starkes Zeichen gegen Nationalismus und den erstarkenden Rechtsruck in der Gesellschaft. Die Polizeipräsenz war hoch, da viele der etwa 1950 Demonstranten in schwarz gekleidet und teilweise vermummt waren, was auf eine erhöhte Sicherheitslage hindeutete. Einige Teilnehmer bekannten sich zudem zur PKK, der kurdischen Arbeiterpartei.
Die Veranstaltung stand unter strengen Auflagen, die das Mitbringen von Pyrotechnik, Glasflaschen und Fahnenstangen über zwei Meter verbot. Trotz dieser Sicherheitsmaßnahmen wurden im Verlauf der Demonstration Slogans wie „Freiheit für Öcalan“ und „Free, free Palestine“ gerufen. Zudem war der umstrittene Slogan „From the River to the Sea“ präsent, wobei Israel beschuldigt wurde, einen „Genozid“ an den Palästinensern zu begehen.
Demonstrationsverlauf und Polizeieinsätze
Die Demonstrationsroute führte über die Friedberger Landstraße in Richtung Mainufer, wo Pyrotechnik gezündet wurde. Die Polizei warnte dabei vor potenziellen Gefahren und appellierte an Unbeteiligte, sich von „Zündlern“ fernzuhalten. Trotz mehrerer Verstöße gegen das Vermummungsverbot und den Einsatz von Pyrotechnik konnte die Veranstaltung im Großen und Ganzen friedlich verlaufen. Lediglich einige Sachbeschädigungen, darunter sechs zerkratzte Autos in der Gutleutstraße, ereigneten sich im Laufe des Tages.
Einige Rufe während der Demonstration richteten sich gegen die Polizei, was auf angespanntes Verhältnis zwischen den Teilnehmern und den Sicherheitskräften hinweist. Die Behörden entschieden sich schließlich, die Route zu ändern: Aufgrund der Vorfälle durfte die Demo nicht über den Römerberg ziehen und musste stattdessen am Main entlang und über die Gutleutstraße zum Baseler Platz verlaufen.
Begleitveranstaltungen und aktuelle Forderungen
Parallel dazu veranstaltete der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) eine eigene Veranstaltung mit dem Motto „Ungebrochen solidarisch“. Diese Demonstration startete um 10:30 Uhr an der Frankfurter Hauptwache und endete gegen 12 Uhr am Römer. Dabei waren rund 5000 Menschen anwesend, die unter anderem von Verdi-Bundesvorsitzendem Frank Werneke und dem designierten Oberbürgermeister Mike Josef angesprochen wurden. Die Themen reichten von Inflation über den Krieg in der Ukraine bis hin zu Forderungen nach besseren Löhnen und Tarifverträgen.
Dem aktuellen Arbeitskampfgeschehen zufolge ist in Deutschland, wie das WSI berichtet, die Zahl der registrierten Arbeitskämpfe im Jahr 2022 auf 225 gestiegen. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass das Volumen der Arbeitskämpfe auf einem mittelhohen Niveau verharrt. Bereits im laufenden Jahr 2023 sind hohe Warnstreikbeteiligungen in verschiedenen Sektoren wie Post, Bahn und im Öffentlichen Dienst zu verzeichnen, was auf ein steigendes Arbeitskampfvolumen hindeutet.
Insbesondere bei den Demonstrationen anlässlich des 1. Mai wurde einmal mehr deutlich, dass Thema und Anliegen in der Gesellschaft nach wie vor brisant sind. Die lange Tradition der Arbeiterbewegung in Deutschland wird an diesem Tag besonders lebendig, wobei nicht nur auf bereits bestehende Probleme und Missstände hingewiesen wird, sondern auch die Solidarität unter den Arbeitnehmern gefordert und gestärkt werden soll.
Details | |
---|---|
Vorfall | Demonstration, Vandalismus |
Ursache | Pyrotechnik, Sachbeschädigung |
Ort | Friedberger Platz, Frankfurt, Deutschland |
Schaden in € | 6 |
Quellen |