Gelbe Klumpen am Strand: Was steckt hinter dem Paraffin-Rätsel?

Juist, Deutschland - An den Stränden der Nordsee-Inseln Juist, Norderney und Borkum sind mysteriöse, gelbe Klumpen angespült worden. Diese wachsartigen Substanzen wurden erstmals am Freitag, dem 16. Mai, vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gemeldet. Besonders betroffen ist die 17 Kilometer lange Nordküste von Juist, wo die Klumpen, die bis zu zehn Zentimeter groß sind, einen breiten Bereich des Strandes bedecken. Ähnliche Funde wurden auch auf Norderney und Borkum registriert. Die Behörden vermuten, dass es sich um Paraffin handelt, ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung, welches häufig in der Kerzenherstellung sowie der Kosmetik- und Pharmaindustrie verwendet wird.
Die Klumpen bestehen aus einem Erdölprodukt, welches in der Regel als unbedenklich gilt. Allerdings könnten Industrieparaffine giftige Begleitstoffe enthalten, weshalb die Experten der NLWKN empfehlen, diese nicht anzufassen. Die betroffenen Küstenabschnitte werden gereinigt, und Proben der Klumpen wurden entnommen, um deren genauere Zusammensetzung zu untersuchen. Bislang gilt jedoch, dass Strandbesuche und Baden zu keiner Zeit als gefährlich eingestuft wurden.
Ursprung der Klumpen bleibt unklar
Die genaue Herkunft dieser Paraffin-Klumpen ist bislang unklar. Berichten zufolge könnte es sich um Rückstände aus illegalen Tankwaschungen von Schiffen handeln. Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Substanz durch das Entleeren von Ladungsresten aus Tankschiffen ins Meer gelangen könnte. Wenn Paraffin mit Wasser in Kontakt kommt, verfestigt es sich schnell, was erklärt, warum die Klumpen in den letzten Tagen an den Stränden aufgetaucht sind.
Seit dem 1. Januar 2021 sind Schiffe in bestimmten Seegebieten verpflichtet, ihre Tanks nach der Entladung im Hafen zu reinigen, um Umweltverschmutzungen zu vermeiden. Trotz der Probleme mit den anspülenden Klumpen sind die Behörden optimistisch. Der Bauhof von Juist setzt Strandreinigungsmaschinen ein, um die Strände regelmäßig zu säubern und eine Rückkehr zur Normalität zu gewährleisten.
Gesundheitsratschläge und Sicherheit
Trotz der Funde wird empfohlen, dass Strandbesucher die Klumpen nicht unnötig berühren. Der NLWKN hat die Wasserschutzpolizei über die Situation informiert und betont, dass, obwohl reines Paraffin als nicht wassergefährdend eingestuft wird, die Industrieparaffine potenziell schädliche Substanzen enthalten können. Daher ist Vorsicht geboten, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Die Küstenbewohner und Besucher der Inseln sind jedoch eingeladen, die Strände weiterhin zu genießen, nachdem die Behörden versichert haben, dass die Sicherheit der Badegäste nicht gefährdet ist. Die Situation bleibt dynamisch, und die Öffentlichkeit wird ermutigt, aufmerksam auf weitere Informationen und Hinweise von den zuständigen Stellen zu achten.
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Ort | Juist, Deutschland |
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