Großbritannien übergibt Chagos-Inseln an Mauritius – Politischer Aufschrei!

Diego Garcia, Indischer Ozean, Britisches Territorium - Am 22. Mai 2025 hat Großbritannien offiziell die Souveränität über die Chagos-Inseln im Indischen Ozean an Mauritius übertragen. Premierminister Keir Starmer unterzeichnete die Vereinbarung, die eine bedeutsame Wende in der britischen Kolonialgeschichte darstellt. Diese Übertragung der Inseln wurde von vielen als ein Schritt in die richtige Richtung gesehen, insbesondere nachdem der Internationale Gerichtshof und die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Anspruch von Mauritius auf das Gebiet bekräftigt hatten. Die Chagos-Inseln, die seit 1814 unter britischer Kontrolle stehen, wurden 1965 von Mauritius abgespalten, was zur Zwangsumsiedlung der dort lebenden Bevölkerung führte.
Die Insel Diego Garcia, auf der sich ein strategisch wichtiger Militärstützpunkt befindet, bleibt weiterhin unter britischer Kontrolle. Großbritannien plant, die Militärbasis für mindestens 99 Jahre zu pachten. Um dies zu gewährleisten, wird eine Milliardensumme erforderlich sein, die jährlich rund 136 Millionen US-Dollar beträgt. Diese Basis ist von entscheidender Bedeutung für die Sicherheitsstrategien Großbritanniens und der USA, da sie für Langstreckenoperationen und Überwachungsmaßnahmen genutzt wird. Premierminister Starmer sagte, dass die Basis eine zentrale Rolle im Rahmen der Terrorismusbekämpfung spielt.
Kritik und Widerstand
Die Entscheidung, die Chagos-Inseln an Mauritius zu übergeben, stieß jedoch auf heftige Kritik. Konservative Politiker in Großbritannien bezeichneten den Deal als Ausverkauf britischer Interessen und äußerten Bedenken über einen möglichen Einfluss von China in der Region. Kritiker befürchten, dass durch die Übergabe der Inseln die britische Kontrolle über strategisch bedeutende Gebiete gefährdet sei. Zudem wurden die ehemaligen Bewohner der Inseln, die in den 1960er und 1970er Jahren vertrieben wurden, bei diesem Abkommen nicht ausreichend berücksichtigt, obwohl ein Treuhandfonds für die Chagossianer eingerichtet werden soll.
Die Verhandlungen über die Übergabe begannen im Jahr 2022 und wurden nach dem Wahlsieg der Labour-Partei im Juli 2024 wieder aufgenommen. Der britische Richterblock, der die Unterzeichnung zunächst verhinderte, wurde schließlich aufgehoben, was den Weg für die Einigung frei machte. Der Schutz der Basis wird durch die Etablierung einer 24-Meilen-Sperrzone um Diego Garcia gewährleistet, was die Sicherheitsbelange der Vereinigten Staaten weiter untermauert.
Geopolitische Implikationen
Die strategische Lage der Chagos-Inseln und insbesondere die Militärbasis auf Diego Garcia ist von erheblicher Bedeutung für den internationalen Handel und die operativen Möglichkeiten der US-Streitkräfte. Die USA nutzen die Basis für eine Vielzahl von militärischen Einsätzen, darunter den Einsatz von Langstreckenbombern und Atom-U-Booten. Präsident Joe Biden begrüßte die Vereinbarung als ein Zeichen für die Stärke der diplomatischen Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA. Die Möglichkeit von Chinas Expansion in der Region ist jedoch ein weiterer Faktor, der die geopolitischen Überlegungen betrifft.
Insgesamt markiert dieses Abkommen einen bedeutsamen Schritt für Mauritius, das seit Jahrzehnten die Rückgabe der Inseln fordert. Trotz der bestehenden Herausforderungen und des Widerstands bleibt die Hoffnung, dass die Vereinbarung eine positive Lösung für die ehemaligen Bewohner der Chagos-Inseln mit sich bringt und gleichzeitig die strategischen Interessen der beteiligten Staaten wahrt.
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Ort | Diego Garcia, Indischer Ozean, Britisches Territorium |
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