Pfand-Probleme bei Aldi & Rewe: So holen Sie Ihr Geld zurück!

Hamburg, Deutschland - Die Inflation sorgt dafür, dass viele Verbraucher beim Einkaufen in Supermärkten ein flaues Gefühl verspüren, besonders angesichts der gestiegenen Lebensmittelpreise. Dennoch wird der Pfandbon oft als kleiner Lichtblick für den Geldbeutel betrachtet. In letzter Zeit haben jedoch Supermärkte und Discounter wie Aldi, Rewe und Lidl häufig die Rücknahme von Pfandflaschen abgelehnt, was zu Verwirrung und Frustration bei den Kunden führt. Verbraucherschützer Tristan Jorde weist darauf hin, dass es hier oft Missverständnisse zwischen den Märkten und den Kunden gibt.
Ein häufiges Problem sei die Rücknahme von zerdrückten oder dreckigen Flaschen und Dosen. Jorde betont, dass die Märkte dazu verpflichtet sind, Pfand zu erstatten, solange das Pfand-Logo erkennbar ist und die entsprechenden Pfand-Regeln eingehalten werden. Kunden sollten sich nicht scheuen, ihr Pfand einzufordern, auch wenn es sich um kleine Beträge handelt. Die Verbraucherzentrale Hamburg schätzt, dass die Getränkeindustrie durch den sogenannten „Pfandschlupf“ jährlich bis zu 300 Millionen Euro zusätzlich verdient.
Änderungen im Pfandsystem ab 2025
Im Zuge der Diskussion um die Rücknahmepraktiken kommt die geplante Änderung im Pfandsystem hervor. Ab dem 1. Januar 2025 treten neue Regelungen in Kraft, die vor allem die Rücknahme von Mehrwegverpackungen betreffen. Supermärkte sind dann gesetzlich verpflichtet, mindestens eine Mehrwegalternative in Getränkekategorien wie Bier, Wasser, Saft und Milch anzubieten. Das Ziel dieser Regelung ist es, den Anteil an Mehrwegverpackungen zu erhöhen und den ökologischen Fußabdruck, den diese Verpackungen hinterlassen, zu verringern.
Händler mit einer Verkaufsfläche von über 200 Quadratmetern müssen alle Mehrwegverpackungen zurücknehmen, unabhängig von Marke oder Vertriebsweg. Kleinere Geschäfte, die unter dieser Flächenschwelle liegen, sind von dieser Rücknahmepflicht ausgenommen, was sie von administrativen Belastungen entlastet. Die neuen Bestimmungen tragen dazu bei, dass große Einzelhändler eine größere Verantwortung für die Rücknahme von Mehrwegverpackungen übernehmen müssen und die Rückgabe von Pfandflaschen erleichtert wird.
Relevanz des Pfandsystems
Das Pfandsystem wird von der Deutschen Pfandsystem GmbH (DPG) organisiert, die den Pfandgeldausgleich zwischen den Systemteilnehmern koordiniert. Um eine hochwertige Verwertung leerer Getränkeverpackungen zu gewährleisten, haben die DPG sowie andere Akteure Rücknahmestrukturen etabliert. Das übergeordnete Ziel ist die Überführung wertvoller Materialien in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
Seit der Einführung des Pfandsystems im Jahr 2003 wird auf viele Getränkeverpackungen, wie Flaschen und Dosen aus PET, Glas oder Metall, ein Pfand erhoben. Die DPG bietet ein zuverlässiges und innovatives System für die Abwicklung der Pfandabrechnung und trägt dazu bei, technische Lösungen zur Umsetzung von Materialkreisläufen zu entwickeln. Damit wird die Rücknahme und das Recycling von Getränkebehältern kontinuierlich optimiert.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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