Sonia Liebing fordert: Playback ist total uncool – lasst uns live singen!

Hamburg, Deutschland - In einem aktuellen Podcast hat die aufstrebende Schlagersängerin Sonia Liebing klargestellt, dass sie eine strikte Abneigung gegen Playback-Auftritte hat. In der Folge des Podcasts „Aber bitte mit Schlager“, moderiert von Anika Reichel und Julian David, äußert sie, dass sie live singt und Voll-Playback für sie keine Option ist. „Playback-Gesang ist total uncool“, so Liebing, die es als eine Ehrensache ansieht, authentisch vor ihrem Publikum aufzutreten. Sie ist davon überzeugt, dass auch in Zeiten von Perfektionierung seitens der Veranstalter, das live Singen im Mittelpunkt stehen sollte.

Liebing kritisiert die weit verbreitete Praxis, die in der Schlagerbranche häufig anzutreffen ist: die Verwendung von Voll-Playback oder Halb-Playback, wo lediglich die Musik vom Band kommt. Sie fordert von ihren Kollegen, ebenfalls live zu singen, auch wenn es möglicherweise nicht perfekt klingt. „Das ist ein Zeichen von Respekt gegenüber dem Publikum“, betont sie. Anstatt den Mangel an Perfektion zu fürchten, sieht sie es als wichtig an, echte Erlebnisse zu bieten, da die Fans ein authentisches Erlebnis wünschen.

Playback und die Schlagerszene

Immer wieder wird in der Musikindustrie, insbesondere im Schlager, auf die Problematik des Playbackgesangs hingewiesen. Viele Künstler neigen dazu, Playback für perfekte Darbietungen zu verwenden, was Sonia Liebing scharf kritisiert. Sie spricht offen über ein bestehendes System innerhalb der Schlagerbranche, das Playback bevorzugt, und erklärt, dass TV-shows und Veranstalter oft Playback für ihre Programme fordern. Dies führt dazu, dass viele Auftritte nicht die Ehrlichkeit und Authentizität bieten, die zahlreiche Fans bei Live-Events erwarten.

Liebing, die derzeit an einem neuen Album arbeitet und eine Tour nach dessen Veröffentlichung plant, hat bereits eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Sie hat sogar eine gesamte Konzertreihe trotz Heiserkeit durchgestanden, um ihren Fans gerecht zu werden. Ihre Dynamik und ihre Einstellung könnten einen positiven Einfluss auf die Schlagermusik haben, indem sie andere Künstler dazu ermutigt, sich von der Playback-Praxis zu distanzieren.

Schlager: Ein Blick auf das Genre

Schlager selbst ist ein Genre der europäischen Popmusik, das sich durch eingängige instrumentale Begleitungen und einfache, gefühlvolle Texte auszeichnet. Typische Themen sind Liebe, Beziehungen und Emotionen. Der Begriff „Schlager“, der ursprünglich „Hit“ oder „Schlag“ bedeutet, hat seine Wurzeln im Deutschen und wurde erstmals 1867 erwähnt. Folkloristische Einflüsse sind besonders im nordischen Schlager bemerkbar, der häufig melancholische Texte aufweist.

Das Genre hat sich im Laufe der Jahre stark verändert und entwickelte sich aus Operetten des frühen 20. Jahrhunderts. Bekannte Schlagerkünstler wie Lale Andersen und Freddy Quinn prägten die Szene in der Mitte des 20. Jahrhunderts, während ein Aufschwung in den 1990ern mit Künstlern wie Guildo Horn und Michelle erneut stattfand. Heutzutage sind Stars wie Helene Fischer und DJ Ötzi nicht nur in Deutschland, sondern auch international sehr beliebt. Das Genre erreicht immer wieder neue Höhen und hat seine eigene besondere Nische in der Musiklandschaft der heutigen Zeit gefunden, unterstützt durch große Veranstaltungen wie den „Schlager Move“ in Hamburg.

Die Debatte über Playback und Authentizität bleibt also ein heißes Thema, während Sonia Liebing ihren Standpunkt klar und deutlich vertritt. Ihr Engagement für Live-Darbietungen könnte der Schlagerszene frischen Wind verleihen, während die Fans auf der Suche nach echten musikalischen Erlebnissen sind.

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Ort Hamburg, Deutschland
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