Innovationen in der Lebertransplantation: Neue Hoffnung für Patienten!

Hannover, Deutschland - Die Welt der Lebertransplantationen erfährt aktuell durch innovative Forschungsansätze und Förderungen neuen Aufwind. Die Kurt-Alten-Stiftung bietet Dr. Helena Linge, einer klinischen Wissenschaftlerin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), Unterstützung für ihre wegweisende Arbeit, die darauf abzielt, medizinisch-technologische Ansätze zur Verbesserung von Lebertransplantationen in die klinische Praxis zu überführen. Dr. Linge erforscht die AAV-Vektor-Transduktion im Rahmen der extrakorporalen Leberperfusion und versucht, die Spenderlebern vor der Transplantation zu optimieren, um die Organakzeptanz zu erhöhen. Diese Maßnahmen könnten entscheidend zur Lösung des Mangels an Spenderorganen beitragen. Die Förderung erfolgt im Rahmen des 36-monatigen PRACTIS-Clinician Scientist Programms, das die Verbindung von medizinischer Expertise und innovativer Forschung fördert. Professorin Dr. med. Dr. Anette Melk hebt die Bedeutung dieser Unterstützung für den medizinischen Fortschritt hervor und betont, dass die Verschmelzung von Medizin und Technik besonders in der Transplantationsmedizin an Relevanz gewinnt.

In einem ähnlichen Kontext hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Förderzusage in Höhe von 1,85 Millionen Euro für ein Projekt von Prof. Dr. med. Nathanael Raschzok und seiner Arbeitsgruppe an der Chirurgischen Klinik der Charité bereitgestellt. Die durchgeführte Studie mit dem Namen ExTra zielt darauf ab, die Wartezeit für Lebertransplantationen zu verkürzen. Diese klinische Studie untersucht die Möglichkeit, abgelehnte Lebertransplantate mithilfe von ex vivo Maschinenperfusion zu qualifizieren, um diese Organe doch noch erfolgreich transplantieren zu können. Der kritische Mangel an Spenderorganen in Deutschland und die damit verbundene hohe Mortalitätsrate auf den Wartelisten unterstreichen die Dringlichkeit dieses Projekts.

Innovative Ansätze zur Verbesserung

Jährlich werden viele potenzielle Spenderorgane aufgrund von Qualitätsbedenken nicht transplantiert. Pilotstudien haben jedoch gezeigt, dass abgelehnte Lebertransplantate nach einer gründlichen Qualitätsbeurteilung erfolgreich transplantiert werden können. In der ExTra-Studie werden 166 Patienten in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe erhält die Standardtherapie, die andere Gruppe hat die Möglichkeit, ein Organ zu erhalten, das zuvor abgelehnt wurde, nachdem es strengen Kontrollen unterzogen wurde. BiHealth berichtet.

Der primäre Endpunkt dieser Studie ist die Zeit bis zur Transplantation, verglichen zwischen der ExTra-Option und der Standardtherapie. Zudem werden verschiedene sekundäre Endpunkte, wie die Sicherheit des Verfahrens und die entstehenden Kosten, berücksichtigt. Die Organe werden durch Blutgasanalysen und speziell definierte Perfusionsparameter überprüft, und nach erfolgter Transplantation folgt eine gründliche klinische Nachverfolgung. Bei positivem Verlauf könnte die Qualitätsbeurteilung abgelehnter Organe zum klinischen Standard in Deutschland werden. Die strikten Qualitätskriterien basieren auf den VITTAL-Trials und anderen Pilotstudien, während ein international besetztes Data and Safety Monitoring Board (DSMB) die Risikominimierung sowie eine schnelle Reaktion im Bedarfsfall sicherstellt. Der Ethikantrag wird bald eingereicht, mit einem geplanter Studienstart und Einschluss erster Patienten im zweiten Quartal 2025.

Die Fortschritte in der Forschung rund um Lebertransplantationen verdeutlichen die wertvolle Rolle, die innovative Ansätze und interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Bereichen Medizin und Technik spielen. Sowohl das Engagement der Kurt-Alten-Stiftung als auch die Förderung der DFG zeigen, dass es bedeutende Schritte gibt, die darauf abzielen, die Herausforderungen in der Transplantationsmedizin zu überwinden und das Leben zahlreicher Patienten zu verbessern.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Hannover, Deutschland
Quellen