Tödliches Badewochenende: Mindestens 15 Tote in ganz Deutschland

DLRG berichtet von 15 Badetoten am letzten Wochenende in Deutschland. Die Zahl der Ertrunkenen steigt, insbesondere bei Hitzewellen.
DLRG berichtet von 15 Badetoten am letzten Wochenende in Deutschland. Die Zahl der Ertrunkenen steigt, insbesondere bei Hitzewellen. (Symbolbild/NAGW)

Tödliches Badewochenende: Mindestens 15 Tote in ganz Deutschland

Hamburg, Deutschland - Am vergangenen Wochenende hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ein besorgniserregendes Zeichen gesetzt: Mindestens 15 Personen ertranken in deutschen Gewässern. Es handelte sich um das tödlichste Wochenende des Jahres und eines der gefährlichsten in den letzten zehn Jahren. DLRG-Sprecher Martin Holzhause äußerte die Befürchtung, dass die Zahl der Badeunfälle möglicherweise noch steigen könnte, da viele Fälle noch nicht ausgewertet wurden, wie sat1regional.de berichtet.

Die Situation hat wieder einmal die Aufmerksamkeit auf die stetig steigenden Ertrinkungszahlen in Deutschland gelenkt. Seit drei Jahren steigt die Zahl der Badeunfälle kontinuierlich an. Im Jahr 2024 ertranken insgesamt 411 Menschen, was einen Anstieg um 31 Tote im Vergleich zu 2023 bedeutet. DLRG-Präsidentin Ute Vogt erklärte, dass dies die höchste Zahl seit 2019 darstellt. Besonders alarmierend ist, dass 48 Prozent der tödlichen Unfälle in den warmen Sommermonaten zwischen Juni und August aufgetreten sind, so tagesschau.de.

Bedenkliche Trends

Eine Analyse der DLRG zeigt, dass über 60 Prozent der ertrunkenen Personen älter als 50 Jahre waren. Dies wirft Fragen zu den gesundheitlichen Risiken auf, die ein Sprung ins kalte Wasser bei heißen Temperaturen mit sich bringt. Ute Vogt wies darauf hin, dass vor allem Menschen mit Vorerkrankungen von den Temperaturen und der daraus resultierenden Erschöpfung gefährdet sind. Im August allein ertranken 80 Menschen, was einen Anstieg von 33 im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Die Zahlen verdeutlichen, dass die Gefahren im Wasser immer mehr Menschen betreffen. In der Saison zwischen Mai und September sind rund 6.000 freiwillige Rettungsschwimmer unterwegs, jedoch könnte eine bewusste Sensibilisierung der Bevölkerung für Ertrinkungsgefahren notwendig sein, wie dlrg.de anspricht.

Hohe Anteile an Männern und Kindersterblichkeit

Die Ertrinkungsstatistik zeigt, dass von den 411 Badeopfern des Jahres 2024 insgesamt 311 Männer und 90 Frauen sowie 10 Personen unbekannten Geschlechts waren. Besonders betroffen waren auch Kinder, wo 14 Badetote bis einschließlich 10 Jahre zu verzeichnen waren, was im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang bedeutet, jedoch weiterhin besorgniserregend ist. DLRG plant daher eine Kampagne zur Aufklärung über die Gefahren, insbesondere in Gartenteichen und Planschbecken.

Nicht zu übersehen ist auch, dass vielen Grundschulkindern die grundlegenden Schwimmfähigkeiten fehlen. Rund 20 Prozent der Kinder verlassen die Grundschule, ohne Schwimmen gelernt zu haben, und über die Hälfte kann nicht einmal sicher schwimmen. Eine alarmierende Entwicklung, die möglicherweise zur Schließung von bis zu 800 öffentlichen Schwimmbädern führt, sollte sich die Lage nicht verbessern.

Forderung nach mehr Sicherheit

In Anbetracht dieser erschreckenden Statistiken fordert Martin Holzhause eindringlich den Ausbau bewachter Badeorte. Das zeigt, wie wichtig es ist, den Schutz in den Gewässern zu erhöhen, damit jeder, der sich ins Wasser wagt, sicher schwimmen kann. In einer Zeit des Klimawandels, wo Hitzewellen vermehrt auftreten, ist es umso wichtiger, dass die Sicherheit beim Baden nicht vernachlässigt wird.

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OrtHamburg, Deutschland
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