Helen Kevric triumphiert beim Comeback: EM-Quali in Berlin!

Berlin, Deutschland - Am 10. Mai 2025 feierte die 17-jährige Turnerin Helen Kevric aus Stuttgart ein bemerkenswertes Comeback im Mehrkampf. Bei der zweiten Qualifikation für die Heim-Europameisterschaften in Leipzig, die in Berlin stattfand, erzielte sie beeindruckende 55,100 Punkte. Diese Leistung markiert ihr Comeback nach den schweren Missbrauchsenthüllungen im Stuttgarter Kunst-Turn-Forum, die ihre sportliche Karriere stark belastet hatten. Der Wettkampf war sowohl emotional als auch sportlich für die Athletin von großer Bedeutung, da sie endlich wieder auf der großen Bühne turnen konnte.

Im Vierkampf zeigte Kevric ihre Stärken in den Disziplinen Boden, Sprung, Stufenbarren und Schwebebalken. Besonders hervorzuheben ist ihre Übung am Stufenbarren, die mit 14,400 Punkten bewertet wurde und somit den Tageshöchstwert darstellt. Dies verdeutlicht ihr Potenzial und die Fortschritte, die sie unter der neuen Trainerin Aimee Boorman, der ehemaligen Trainerin von Simone Biles, gemacht hat. Bei der ersten Qualifikation in Mannheim hatte Kevric jedoch nur an zwei Geräten teilgenommen und dabei am Schwebebalken 14,10 Punkte erreicht, was ebenfalls den Tageshöchstwert darstellte.

Ergebnisse der Qualifikationen

Die Ergebnisse der Wettbewerbe zeigen sowohl die Konkurrenz als auch die Herausforderungen, denen sich Kevric gegenübersieht. In Mannheim sicherte sich Silja Stöhr den Sieg mit 52,75 Punkten, während Kevric aufgrund einer reduzierten Teilnahme in der Gesamtwertung hinter ihr zurückblieb. Auch in Berlin war das Niveau der Konkurrenz hoch. Stöhr belegte mit 50,500 Punkten den fünften Platz, während Karina Schönmaier (52,450 Punkte) und Lea Quaas (52,150 Punkte) vor Kevric platzierten.

Ausblick auf die Europameisterschaften

Die große Entscheidung über die Nominierung der Riege für die Europameisterschaften, die vom 26. bis 31. Mai in Leipzig stattfinden, steht unmittelbar bevor. Der Deutsche Turner-Bund wird am Montag die Athletinnen benennen, die Deutschland vertreten werden. Bundestrainer Gerben Wiersma hat bereits optimistisch angedeutet, dass Kevric bis zur nächsten Qualifikation in zwei Wochen einen kompletten Mehrkampf durchführen kann. Dies könnte ihr helfen, sich einen festen Platz im Team zu sichern, besonders unter Berücksichtigung, dass einige erfolgreiche Athletinnen wie Elisabeth Seitz und Pauline Schäfer-Betz verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stehen.

In der aktuellen Phase blickt Kevric auf ihre sportpsychologische Unterstützung zurück, die maßgebend für ihre Rückkehr ist. Die Anwendung der Sportpsychologie im Leistungssport hat das Ziel, die Trainings- und Wettkampfqualität nachhaltig zu optimieren. Durch psychologisches Grundlagen- und Fertigkeitstraining in Gruppen sowie individueller Unterstützung lernen Athleten, mit Druck und psychischen Belastungen besser umzugehen. Dies ist besonders für Kevric wichtig, um sich in der vom Druck geprägten Welt des Leistungssports zurechtzufinden.

Ratlosigkeit im Leistungssport nach Missbrauchsskandalen ist nicht ungewöhnlich. Doch Kevric zeigt, dass Willensstärke und sportliche Exzellenz Hand in Hand gehen können. Ihre Rückkehr zu den Wettkämpfen sollte nicht nur ihre persönliche Leistung fördern, sondern auch Hoffnung für all diejenigen geben, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, nicht nur für ihre sportliche Karriere, sondern auch für ihre persönliche Heilung.

ZVW berichtet weiter über die Details des Wettbewerbs und Kevrics Leistungen. Auch die Schwäbische beleuchtet ihre Rückkehr und die Herausforderungen, während Informationen zur sportpsychologischen Unterstützung durch das Institut für Sportpsychologie einen wertvollen Kontext bieten.