Hessen setzt auf Inklusion: Beschäftigung von Schwerbehinderten steigt!
Kassel, Deutschland - Am 29. April 2025 fand in Kassel eine Veranstaltung statt, die die Förderung der Beschäftigung von schwerbehinderten und gleichgestellten Menschen im öffentlichen Dienst in Hessen thematisierte. Martin Rößler, Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz, hob die positive Entwicklung der Beschäftigungsquote hervor, die im Jahr 2023 bei 6,18 Prozent lag und damit über dem gesetzlich geforderten Wert von 5 Prozent liegt. Dies zeigt einen Schritt in die richtige Richtung und verdeutlicht die Tradition dieses Engagements in Hessen. Uni Kassel berichtet, dass Rößler die Mitwirkung aller Beteiligten bei der Einstellung und Weiterbeschäftigung betonte, um diese Quote weiter zu halten und idealerweise zu steigern.
Andreas Winkel, Beauftragter der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderungen, unterstrich die Relevanz von Menschen mit Behinderungen als wertvolle Ressource auf dem Arbeitsmarkt. Angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels sei es entscheidend, die Fähigkeiten dieser Gruppe zu nutzen. Die Offenheit der Personalverantwortlichen in der Landesverwaltung für die Belange schwerbehinderter Kolleginnen und Kollegen sei bemerkenswert und ermutigend.
Forschungsprojekt zur Beschäftigungsförderung
Ein neues Forschungsprojekt, das von Prof. Dr. Felix Welti von der Universität Kassel geleitet wird, untersucht die Faktoren, die die Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen in der hessischen Landesverwaltung fördern. Ziel des Projekts ist es, Wissenschaft und Praxis zu vernetzen und neue Erkenntnisse in konkrete Handlungsstrategien umzusetzen. Die Auftaktveranstaltung fand im Science Park der Universität Kassel statt und bot eine Plattform für den Austausch mit Vertretern der Landesverwaltung, der Bundesagentur für Arbeit sowie von Integrationsfachdiensten und Beratungsstellen.
Die Bedeutung der Erwerbsarbeit
Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben ist nicht nur aus moralischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen essentiell. bpb.de hebt hervor, dass Erwerbsarbeit die primäre Quelle für finanzielle Mittel zur Sicherung des Lebensunterhalts darstellt. Darüber hinaus hat Arbeit auch immaterielle Vorteile, wie die Förderung von Selbstbewusstsein und sozialen Kontakten.
Die höhere Erwerbsbeteiligung von Menschen mit Behinderung kann zudem positive Effekte auf den Staatshaushalt haben. Trotz dieser Vorteile zeigen Statistiken, dass die Erwerbsquote von Menschen mit Schwerbehinderung im Jahr 2017 bei 49 Prozent lag, was einen Anstieg im Vergleich zu 41,6 Prozent im Jahr 2005 darstellt. Etwa 1,1 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung waren in Betrieben ab 20 Beschäftigten tätig, wobei ein höherer Anteil in öffentlichen Arbeitgebern zu finden ist.
Herausforderungen und Maßnahmen
Trotz dieser Fortschritte stehen Menschen mit Behinderungen noch vor erheblichen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote für schwerbehinderte Menschen liegt bei 11,5 Prozent, während sie für die Gesamtbevölkerung lediglich bei 7 Prozent liegt. Ursachen hierfür sind unter anderem psychische Belastungen, Stigmatisierung und Mobilitätseinschränkungen. Zur Verbesserung der Erwerbsteilhabe sind Maßnahmen wie sozialstaatliche Hilfen und Qualifizierungsangebote erforderlich.
Die UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 verpflichtet Staaten, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu fördern. Doch trotz dieser gesetzlichen Vorgaben bleibt der Zugang zum Arbeitsleben für viele Menschen mit Behinderungen unvollkommen. Die kontinuierliche Arbeit der Hansestadt Kassel und der hessischen Landesregierung ist daher ein Schritt in die richtige Richtung, um die Teilhabechancen weiter zu verbessern.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Kassel, Deutschland |
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