Neues Projekt im Saarland: Bessere Versorgung für Parkinson-Patienten!

Saarbrücken, Deutschland - Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, die vorwiegend bei älteren Menschen auftritt. Im Saarland wird nun das Projekt „INSPIRE“ initiiert, um die Versorgung von Parkinsonpatienten zu optimieren. Unter der Leitung von Professor Sergiu Groppa, dem Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes, soll das Projekt die Lebensqualität der Betroffenen und deren Familien erheblich verbessern. Zusätzlich wird angestrebt, Behandlungen effektiver zu gestalten und die Übergänge zwischen Kliniken und ambulanten Versorgungsstellen zu optimieren, wie uni-saarland.de berichtet.

Das Forschungsprojekt wird gesetzlich versicherten Parkinsonpatienten die Teilnahme über einen Zeitraum von zwölf Monaten ermöglichen. Hierbei erhalten die Patienten Unterstützung durch akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen, genannt Advanced Practice Nurses (APN), sowohl zu Hause als auch telemedizinisch. Diese Fachkräfte werden individuelle Behandlungs- und Versorgungspläne in Zusammenarbeit mit spezialisierten Ärzten erstellen. Die Kommunikation zwischen Patienten und APN erfolgt größtenteils über eine telemedizinische Plattform, auf der auch elektronische Fallakten verwaltet werden.

Individuelle Therapien und moderne Technologien

Ein zentrales Ziel des Projekts ist die individuelle Abstimmung von Therapieprogrammen für Parkinson-Patienten, um den Langzeitverlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen. Dies beinhaltet die Implementierung einer telemedizinisch gestützten Evaluations- und Koordinationsfunktion, die eine kontinuierliche Anpassung der Behandlungspläne ermöglicht. Pflegefachpersonen auf Masterniveau führen vertiefte Beurteilungen der individuellen Krankheitssituation durch und arbeiten dabei mit validen Erhebungsinstrumenten. Die Ergebnisse fließen in die Erstellung maßgeschneiderter Behandlungs- und Versorgungspläne ein, die ständig evaluiert und angepasst werden, wie inspire.parkinsonnetzwerk.de hervorhebt.

Die Integration neuer digitaler Technologien spielt dabei eine entscheidende Rolle. Tragbare Bewegungssensoren, auch als Wearables bekannt, erfassen kontinuierlich die Beschwerden der Patienten und ermöglichen zeitnahe Reaktionen auf mögliche Verschlechterungen oder stark schwankende Symptome. Telemedizin wird darüber hinaus auch genutzt, um Hirnstimulatoren aus der Ferne präzise einzustellen, was die Behandlung weiter optimiert, berichtet lmu-klinikum.de.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Das Projekt „INSPIRE“ kooperiert nicht nur mit der Techniker Krankenkasse und DAK-Gesundheit, sondern auch mit anderen Hochschulen und Fachkliniken. Zu den Konsortialpartnern zählen unter anderem die Universitätsmedizin Frankfurt und die Katholische Hochschule Mainz. Ein umfangreiches Netzwerk soll sicherstellen, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Durchführung klinischer Leitlinien die Versorgung der Patienten auf höchstem Niveau gewährleisten.

Ein weiterer Aspekt des Projekts ist die aktive Einbindung der Angehörigen in den Behandlungsprozess. Schulungen und Fortbildungen sorgen dafür, dass auch die Pflege der Patienten zu Hause auf einem qualitativ hohen Standard durchgeführt wird. Ein neuer berufsbegleitender Master-Studiengang „Advanced Practice Nursing“, der im Wintersemester 2025/26 an der Universität des Saarlandes startet, wird die Ausbildung von APN weiter fördern.

Insgesamt können sich insgesamt 1.300 Menschen mit Parkinson-Syndrom an der Studie beteiligen. Interessierte Patienten sind aufgefordert, sich an neurologische Praxen, die Klinik für Neurologie oder direkt ans INSPIRE-Projektmanagement zu wenden.

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Ort Saarbrücken, Deutschland
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