Seniorenvorlesungen 2025: Mediziner beleuchten Lebensqualität im Alter

Aulweg 12, 35392 Gießen, Deutschland - Am 29. April 2025 beginnt die neue Reihe der Seniorenvorlesungen des Fachbereichs Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Organisiert von Prof. Bettina Kemkes-Matthes, finden diese Vorlesungen in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) statt. Ein zentrales Thema der Auftaktvorlesung ist „Erkrankungen der Harnblase“, präsentiert von Prof. Dr. med. Florian Wagenlehner. Die Seniorenvorlesungen werden dienstags um 17.15 Uhr im großen Hörsaal des Instituts für Anatomie und Zellbiologie veranstaltet und sind eine wertvolle Informationsquelle für ältere Menschen.

Zu den weiteren geplanten Vorträgen zählen unter anderem Themen wie „Selbsthilfe-Unterstützung in Gießen“ am 6. Mai 2025 von Florian Czieschinski und „Mit Geschmack gegen Harnwegsinfekte“ am 20. Mai 2025 von PD Dr. Klaus Deckmann. Über die Gesundheitsversorgung im Alter informiert auch Prof. Dr. Carolina Ganß am 10. Juni 2025 über die Zahngesundheit im Alter. Diese Veranstaltungen bieten das nötige Wissen, um Krankheiten wie Inkontinenz, die viele ältere Menschen betreffen, besser zu verstehen und damit umzugehen.

Inkontinenz im Alter

In Deutschland sind schätzungsweise 10 Prozent der Bevölkerung von Inkontinenz betroffen, wobei Frauen (30 Prozent) häufiger betroffen sind als Männer (10 Prozent). Besonders hoch ist das Risiko für Blasenschwäche bei älteren Frauen; ab 80 Jahren sind etwa 40 Prozent betroffen. Diese Erkrankung, die oft tabuisiert wird, führt dazu, dass viele Betroffene sich zurückziehen, anstatt offen darüber zu sprechen. Harninkontinenz, der unwillkürliche Verlust von Urin, ist jedoch nicht Teil des natürlichen Alterungsprozesses.

Es gibt verschiedene Formen der Inkontinenz, darunter Drang-, Belastungs-, Reflex- und Überlaufinkontinenz. Risikofaktoren wie Übergewicht, eingeschränkte Mobilität, bestimmte Erkrankungen und Medikamenteneinnahme können das Auftreten der Inkontinenz begünstigen. Die Auswirkungen sind oft nicht nur physischer Natur, sondern beeinflussen auch die Sexualität und sozialen Beziehungen der Betroffenen.

Behandlungsansätze und Präventionsstrategien

Für eine effektive Behandlung ist ein offenes Gespräch mit dem Hausarzt erforderlich, um die Ursachen zu klären und mögliche Maßnahmen zu erörtern. Zu den empfohlenen Behandlungsansätzen gehören:

  • ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (mindestens 1,5 Liter Wasser täglich),
  • Toilettentraining mit festem Rhythmus,
  • Hilfsmittel wie mobile Toilettenhilfen oder aufsaugende Produkte.

Zusätzlich kann Beckenbodentraining, wie etwa Kegelübungen, hilfreich sein. Medizinische Fachkräfte empfehlen auch elektronische Übungen mit Biofeedback zur Stärkung des Beckenbodens. Ein Miktionstagebuch kann Betroffenen helfen, ihre Trinkmengen und Toilettengänge zu dokumentieren und so ein besseres Verständnis für ihre Symptome zu entwickeln.

Die Frage der Blasenkontrolle sollte bei Symptomen nicht ignoriert werden; ein Arztbesuch ist dringend anzuraten. Medizinische Fachleute sind notwendig, um die Ursachen der Inkontinenz zu bestimmen und gezielte Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Bei Bedarf können Betroffene an Spezialisten wie Urologen oder Gynäkologen verwiesen werden.

Für weitere Informationen zu den Seniorenvorlesungen und den behandelten Themen kann die Webseite JLU Gießen besucht werden. Auch die Medizinspektrum und die AOK bieten wertvolle Informationen zu diesen wichtigen Gesundheitsthemen.

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Ort Aulweg 12, 35392 Gießen, Deutschland
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