Trauer um Hans-Dieter Heun: 45 Jahre für die JVA Limburg im Einsatz!

Trauer um Hans-Dieter Heun: 45 Jahre für die JVA Limburg im Einsatz!
Limburg, Deutschland - Der Tod von Hans-Dieter Heun hinterlässt eine große Lücke im Anstaltsbeirat der Justizvollzugsanstalt Limburg. Heun, der am 19. Juni 2025 im hohen Alter von 89 Jahren starb, war sage und schreibe 45 Jahre lang im Anstaltsbeirat aktiv. In diesen Jahren stellte er seine Erfahrungen und sein Wissen in den Dienst der Unterstützung für inhaftierte Menschen, die oft von der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Rhein-Zeitung berichtet, dass Heun über die Jahre hinweg einen wertvollen Beitrag zur Resozialisierung von Insassen leistete und für sein Engagement sogar mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande und dem Landesehrenbrief ausgezeichnet wurde.
Heun, der nach Limburg kam, als er noch ein Kind war und aus einer Bäckerfamilie stammte, war nicht nur als Mitglied des Anstaltsbeirats bekannt. Er war zudem über 30 Jahre lang Vorsitzender dieses Gremiums und das dienstälteste Mitglied im hessischen Strafvollzug. Sein Engagement ging weit über den Beirat hinaus, denn als ehemaliger Heimleiter für erziehungsschwierige Kinder und Professor für Erziehungswissenschaften an der evangelischen Fachhochschule Darmstadt brachte er einen reichen Erfahrungshorizont mit. FNP schlüsselt auf, wie wichtig ihm der Praxisbezug war, den er durch seine Tätigkeit im „Knastbeirat“ gewann.
Kämpfen für die Integration
Heun betonte immer wieder, dass viele Insassen aus schwierigen familiären Verhältnissen stammen und oft unter mangelndem Kontakt zu ihren Angehörigen leiden. Dies stellte er als einen wesentlichen Faktor für die soziale Reintegration nach der Haftzeit heraus. Die JVA Limburg ist zwar mit Einzelzellen ausgestattet, die Annehmlichkeiten wie Fernseher und Kühlschrank bieten, doch das Leben hier ist alles andere als luxuriös. Mit einem Budget von nur drei Euro pro Kopf und Tag für Mahlzeiten müssen die Gefangenen tagsüber arbeiten, um sich kleine Luxusartikel leisten zu können.
In den vielen Jahren, in denen Heun tätig war, hat er auch einige der Schattenseiten des Justizvollzugs kennengelernt. Probleme mit Drogen, Alkohol und Handys seien laut seinen Berichten keine Seltenheit. Heun selbst habe in seiner gesamten Laufbahn nur von zwei Fluchten gehört. Dennoch hielt er fest, dass Sport eine wichtige Rolle bei der Aggressionsbewältigung spiele und eine positive Einflussnahme auf das Verhalten der Inhaftierten habe.
Ehrenamtliches Engagement
Heuns Engagement als Mitglied des Anstaltsbeirats ist ein Beispiel dafür, wie wichtig ehrenamtliche Arbeit im Justizvollzug ist. Das hessische Justizministerium hebt hervor, dass solche freiwilligen Tätigkeiten ein wichtiger Bestandteil der Unterstützung inhaftierter Menschen sind. Hierbei wird den Ehrenamtlichen eine Vielzahl von Möglichkeiten geboten, um die Wiedereingliederung zu fördern. Dazu gehören nicht nur individuelle Begleitungen und Kontakte zu Angehörigen, sondern auch Gruppenangebote wie Kochkurse oder musisch-kreative Impulse. Hessen Justizministerium zeigt, wie solche Angebote die sozialen Kompetenzen der Inhaftierten stärken und entscheidend zur Resozialisierung beitragen können.
Die Trauer um Hans-Dieter Heun ist in der gesamten Gemeinschaft spürbar. Sein unermüdliches Engagement und sein großes Herz für inhaftierte Menschen werden in Erinnerung bleiben. Er hat es verstanden, Brücken zu schlagen und die oft vergessenen Mitglieder der Gesellschaft zu unterstützen. Ein Eindruck, den er über all die Jahre hinterlassen hat und der für viele auch weiterhin ein Vorbild sein wird.
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Ort | Limburg, Deutschland |
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