Gehirnforschung trifft KI: Singers Erkenntnisse zur Zukunft der Intelligenz

Wolf Singer erforscht am 27. Mai 2025 an der Bauhaus-Universität Weimar die Unterschiede zwischen menschlichem Gehirn und KI.
Wolf Singer erforscht am 27. Mai 2025 an der Bauhaus-Universität Weimar die Unterschiede zwischen menschlichem Gehirn und KI. (Symbolbild/NAG)

Bauhaus-Universität Weimar, 99423 Weimar, Deutschland - In der spannenden Auseinandersetzung zwischen menschlichem Gehirn und künstlicher Intelligenz (KI) beleuchtet Wolf Singer, ein herausragender Neurowissenschaftler und ehemaliger Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung, die funktionalen Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen natürlichen und künstlichen Systemen. Ziel seiner Forschung ist es zu klären, ob Computersysteme nach ähnlichen Prinzipien wie das menschliche Gehirn operieren und welche Erkenntnisse hieraus zur weiteren Entwicklung von KI gezogen werden können. Laut universität-weimar befasst sich Singer insbesondere mit Deep Neural Networks (DNNs) und Large Language Models (LLMs), die derzeit in der KI-Forschung eine zentrale Rolle spielen.

DNNs sind künstliche neuronale Netze aus mehreren Schichten und fähig, komplexe Aufgaben zu erfüllen, wie etwa die Bilderkennung oder das Spielen von Schach und Go. LLMs, zu denen auch ChatGPT gehört, nutzen große Textdatenmengen, um Sprache zu verstehen und Schlussfolgerungen zu ziehen. Dabei zeigt sich, dass künstliche Systeme mit digitalen Signalen arbeiten, während natürliche Gehirne analoge Signale verwenden, was zu grundlegenden Unterschieden in der Informationsverarbeitung führt.

Unterschiedliche Prinzipien der Informationsverarbeitung

Ein wesentlicher Unterschied zwischen künstlichen und natürlichen Systemen liegt in der Art und Weise, wie Informationen verarbeitet werden. Künstliche Systeme operieren in hierarchischen, seriellen Architekturen und zeigen keine Dynamik. Im Gegensatz dazu verfügen natürliche Systeme über hochdynamisches Verhalten, geprägt von rhythmischen Schwingungen und komplexen Interferenzmustern. Diese Dynamik wird als besonders effizient angesehen und könnte in der Entwicklung neuer, energieeffizienter KI-Systeme von großer Bedeutung sein.

Die Erkenntnisse aus Singers Forschung könnten einen Paradigmenwechsel in der KI-Entwicklung mit sich bringen. „Oszillationen, Wellen und Interferenzen. Die Lingua Franca der Großhirnrinde“ ist der Titel eines kommenden öffentlichen Vortrags von Wolf Singer, der am 27. Mai 2025 im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar stattfinden wird. Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe „Sonic Talks“, die sich im Sommersemester 2025 mit den Themen Rhythmus, Klang und Heilung auseinandersetzt.

Menschliche Intelligenz und ihre Stärken

Henning Beck, ein führender Neurowissenschaftler und Bestseller-Autor, hebt in Gesprächen die Unterschiede zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz hervor. Laut queb analysiert KI, wie etwa ChatGPT, Daten und erstellt Wahrscheinlichkeiten für Output. Im Gegensatz dazu beginnen Menschen mit einer Absicht und denken in Bildern und Mustern. Diese Fähigkeit der Menschen, mit nicht messbaren Aspekten – wie Beziehungen und kreativen Entscheidungen – umzugehen, stellt einen klaren Vorteil dar.

In der heutigen schnelllebigen Welt ist es entscheidend, selbstständig und mündig zu denken, um den Einfluss von KI zu verstehen und zu steuern. Menschen sind KI in vielerlei Hinsicht überlegen, insbesondere wenn die vorhandene Datenlage unzureichend ist. Sie können mentale Modelle aufbauen, die in neuen Problemlösungen entscheidend sind. Die Herausforderung liegt darin, KI als wertvolles Werkzeug zu betrachten, dessen Potenzial durch menschliche Kreativität und intelligentes Management entfaltet wird.

Becks Überlegungen zu zukünftigen Führungsstilen unterstreichen die Notwendigkeit von Mut und Offenheit gegenüber neuen Technologien, sowie die Erprobung von KI in Pilotprojekten. Laut amazon könnte die Kombination aus menschlichem Denken und KI die Innovationskraft von Unternehmen deutlich erhöhen.

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Ort Bauhaus-Universität Weimar, 99423 Weimar, Deutschland
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