Stammheim - Zeit des Terrors: Doku-Drama über die RAF und ihre Opfer

Am 19. Mai 2025 zeigt die ARD das Doku-Drama „Stammheim - Zeit des Terrors“, das den RAF-Prozess von 1975 beleuchtet.
Am 19. Mai 2025 zeigt die ARD das Doku-Drama „Stammheim - Zeit des Terrors“, das den RAF-Prozess von 1975 beleuchtet. (Symbolbild/NAG)

Stuttgart, Deutschland - Stuttgart, 19. Mai 2025 – Der Stadtteil Stammheim wird heute zum Schauplatz eines wichtigen historischen Rückblicks. Tackling the events of the 1970s, die in dieser Zeit eine der beunruhigendsten Phasen der deutschen Nachkriegsgeschichte prägten, wird die ARD um 20.15 Uhr das Doku-Drama „Stammheim – Zeit des Terrors“ ausstrahlen. Der Film, der über 90 Minuten dauert, rekonstruiert den Prozessbeginn gegen die Rote Armee Fraktion (RAF) vor 50 Jahren, ein Gerichtsverfahren, das als eines der am besten dokumentierten in der Geschichte gilt.

Die Produktion greift nicht nur die Geschehnisse des Prozesses auf, sondern beleuchtet auch das politische Klima der 1970er Jahre. In den Fokus geraten die bekannten RAF-Angeklagten Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe, die 1977 zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Regisseur Niki Stein beschreibt den Film als eine Erzählung, die die Ideologie und Paranoia auf beiden Seiten der Konfrontation zeigt. Gedreht wurde unter anderem in den Original-Zellen des Gefängnisses, was dem Werk eine besondere Authentizität verleiht. Die Darstellung wird durch Spielszenen, dokumentarisches Material und Zeitzeugenberichte ergänzt. Ein herausragender Charakter ist Horst Bubeck, ein Vollzugsbeamter, der den intensivsten Kontakt zu den Inhaftierten hatte.

Der Kontext der RAF und ihre Auswirkungen

Die Rote Armee Fraktion entstand im Kontext der Studentenbewegung der 1960er Jahre in Deutschland. Diese Bewegung zeigte sich zunehmend militant, als Andreas Baader und Gudrun Ensslin Gewalt als Mittel einsetzten, um gegen den Staat zu protestieren. Erste Brandanschläge in Frankfurt markierten den Beginn einer Reihe von Übergriffen, die die Gruppe als „Baader-Meinhof-Bande“ bekannt machten. Der Name wurde geprägt, nachdem Ulrike Meinhof Baader 1970 bei einem Bibliotheksbesuch befreite und er zum Gesicht der neu formierten RAF wurde.

Die RAF beging mehrere Überfälle zur Finanzierung ihrer Aktivitäten im Untergrund. Besonders herausragend war das Jahr 1972, als die Gruppe verheerende Bombenanschläge verübte, unter anderem auf das Hamburger Axel-Springer-Haus, was zu über 30 Verletzten führte. Die darauf folgende größte Fahndungsaktion in der Geschichte der Bundesrepublik führte zur Verhaftung der Führungsriege der ersten RAF-Generation im Juni 1972. Diese Entwicklungen hatten weitreichende soziale und politische Konsequenzen.

Erinnerungen an die Opfer

Begleitend zur Ausstrahlung des Doku-Dramas wird ebenfalls heute die Dokumentation „Im Schatten der Mörder – Die unbekannten Opfer der RAF“ gezeigt. Diese Sendung widmet sich den weniger prominenten Opfern des Terrors und beleuchtet die Geschichten der Familien, die der Gewalt der RAF stark ausgesetzt waren. Die Tochter eines RAF-Opfers, Sabine Reichelt, äußert, dass der Schatten des Terrors bis in die Gegenwart reicht und die betroffenen Familien stark geprägt hat.

Diese Doku zeigt, dass der Terror nicht nur die Täter, sondern auch viele unschuldige Menschen und deren Angehörige betrifft. Die RAF führte zu tiefgreifenden Verwerfungen in der Gesellschaft, die bis heute nachhallen.

In Summe werfen sowohl das Doku-Drama als auch die begleitende Dokumentation einen neuen Blick auf die Geschehnisse in Stammheim und das Erbe der RAF. Diese Produktionen erinnern daran, wie wichtig es ist, die Folgewirkungen von Extremismus und Terrorismus kritisch zu hinterfragen und sich mit den damit verbundenen Trauma der Betroffenen auseinanderzusetzen.

Für mehr Informationen besuchen Sie bitte die Webseiten der Sendungen auf Weser Kurier und Planet Wissen.

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Ort Stuttgart, Deutschland
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