Rätselhafte Stromausfälle: Forscher ermitteln in Großbritannien!

Keadby, Lincolnshire, Großbritannien - In den letzten Tagen haben unerklärliche Stromausfälle in Großbritannien und auf der Iberischen Halbinsel für große Besorgnis und Unsicherheit gesorgt. Am Montag kam es zu einem großflächigen Stromausfall in Spanien und Portugal, während in Großbritannien die Nationaler Energiesystembetreiber (Neso) auf außergewöhnliche Aktivitäten hinweisen, die möglicherweise für Frequenzschwankungen verantwortlich sind. Dies berichtet t-online.de.

Die ersten Vorfälle in Großbritannien begannen in der Nacht zum 30. April 2025, als es gegen 2 Uhr morgens zu einem Stromausfall im Gaskraftwerk Keadby 2 in Lincolnshire kam. Kurz darauf fiel die „Viking“-Verbindungsleitung zwischen Großbritannien und Dänemark aus, gefolgt von einer weiteren Frequenzverschiebung am späten Nachmittag. Obwohl die Ursachen dieser Störungen momentan unklar sind, hat Neso eine Untersuchung angekündigt und betont, dass es bisher keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit den Stromausfällen in Spanien und Portugal gibt.

Stromausfälle in Spanien und Portugal

Der Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel hatte ernsthafte Auswirkungen, da Millionen von Menschen ohne Zugang zu Telefon- und Internetdiensten waren. Der spanische Justizapparat ermittelt inzwischen aufgrund des Verdachts auf „Computer-Sabotage“. Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit in Portugal schloss jedoch einen Cyberangriff als Ursache der Störungen aus, was die Verwirrung um die Hintergründe der Vorfälle noch verstärkt. Am Dienstagmorgen konnten jedoch über 99 Prozent der Stromversorgung in Spanien wiederhergestellt werden.

Cybersicherheitsexperte Ghasan Bhatti von Capgemini hebt hervor, dass kritische Infrastrukturen, darunter auch Stromnetze, zunehmend raffinierten Cyberbedrohungen ausgesetzt sind. Laut Bhatti stelle die unterschiedliche Beschaffenheit der Strom- und Energiesysteme eine gemeinsame Schwachstelle dar, und die veralteten Infrastrukturen in der Massenenergieerzeugung könnten modernen Angriffen nicht standhalten. Diese Bedenken tragen zur Begründung der EU-NATO-Taskforce bei, die im März ins Leben gerufen wurde, um die Widerstandsfähigkeit kritischer Infrastrukturen, insbesondere in den Bereichen Energie, Verkehr und Digitales, zu stärken.

Reaktionen und politische Maßnahmen

In Großbritannien folgen die aktuellen Vorfälle einem früheren Stromausfall, der im März am Flughafen Heathrow ausgelöst wurde und durch einen Brand in einer Umspannstation verursacht wurde. Die Auswirkungen dieses Vorfalls waren erheblich, da mehr als 270.000 Fluggäste betroffen waren. Um die Belastbarkeit des Energiesystems zu überprüfen, fordert der britische Energieminister Ed Miliband umfassende Prüfungen. Innenministerin Yvette Cooper betont, dass an einer nationalen Sicherheitsstrategie gearbeitet wird, um solchen Vorfällen künftig besser begegnen zu können.

Abschließend verdeutlichte die Situation erneut, wie wichtig eine umfassende Sicherheitsstrategie für kritische Infrastrukturen ist. Experten warnen, dass die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung der Systeme neue Risiken mit sich bringen, und unterstreichen die Bedeutung kollektiver Anstrengungen von Staaten und Unternehmen, um sich gegen mögliche Cyberangriffe zu wappnen.

Details
Vorfall Stromausfall
Ursache unbekannt, Computer-Sabotage
Ort Keadby, Lincolnshire, Großbritannien
Quellen