Feuerwehr-Bereitschaft: Landkreis Waldeck-Frankenberg rüstet auf!

Feuerwehr-Bereitschaft: Landkreis Waldeck-Frankenberg rüstet auf!

Waldeck-Frankenberg, Deutschland - Im Landkreis Waldeck-Frankenberg stehen die Feuerwehren aktuell vor herausfordernden Zeiten, denn der Waldbrandrisiko ist ein Thema, das immer wichtiger wird. Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese hat dies in einer jüngsten Mitteilung deutlich gemacht. Positiv zu berichten ist, dass derzeit kein markanter Trend für ein gesteigertes Waldbrandrisiko zu erkennen ist. Dennoch hat man sich in den vergangenen Jahren intensiv auf mögliche Waldbrand-Szenarien vorbereitet. Schon 2022 fand dazu ein Seminar zur Wald- und Flächenbrandbekämpfung in Zusammenarbeit mit dem Kreisfeuerwehrverband statt. In diesem Rahmen wurden viele Städte und Gemeinden mit speziellen Waldbrandbekämpfungssets ausgestattet, die unter anderem aus Verteilern, D-Schläuchen und Strahlrohren bestehen.

Ein großer Schritt zur Optimierung der Brandschutzmaßnahmen wurde auch in 2023 gemacht. So wurden das Staffellöschfahrzeug StLF 20-V und das Tanklöschfahrzeug TLF 4000-V in die Brandschutzförderrichtlinie aufgenommen. Diese Fahrzeuge sind speziell auf die Bekämpfung von Vegetationsbränden ausgelegt und genießen zusätzliche Förderung. Besonders erfreulich ist auch die Nachricht, dass im Kreis neue Staffellöschfahrzeuge für Volkmarsen und Allendorf/Somplar beschafft werden. Die Feuerwehr Bergheim/Giflitz kann zudem auf einen modernen Gerätewagen Logistik zurückgreifen, der optimal für die Waldbrandbekämpfung ausgestattet ist.

Fortbildung und Einsätze

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Schulungen der Feuerwehrmitglieder. Die Hessische Landesfeuerwehrschule in Kassel bietet spezielle Fortbildungsseminare zur Waldbrandbekämpfung an; laut Frese haben sich bereits 64 Feuerwehrleute aus Waldeck-Frankenberg zu diesen Seminaren angemeldet. Im Schnitt verzeichnet die Region über die vergangenen zwei Jahrzehnte jährlich 41 Einsätze aufgrund von Vegetations- und Flächenbränden. Der höchste Wert wurde 2018 mit 110 Einsätzen erreicht, während es 2021 nur 20 Einsätze waren, inklusive Stoppelfeldbrände.

Im Hinblick auf die Waldbrandprävention sind die Herausforderungen in Deutschland in den letzten Jahren stetig gewachsen. Der Klimawandel zeigt seine Auswirkungen durch zunehmend heiße und trockene Sommer, während Sturmschäden und Käferbefall zusätzlichen Druck auf die Wälder ausüben. Bereits seit Mai 2020 gibt es im Rahmen des Verbundprojekts Waldbrand – Klima – Resilienz (WKR) Bestrebungen, Handlungsempfehlungen zur Waldbrandprävention und -bekämpfung zu entwickeln. Die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Forst und Feuerwehr steht dabei ganz oben auf der Agenda, wie auf der Webseite der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Baden-Württemberg nachzulesen ist.

Waldbrandstatistik und Ausblick

Die aktuellen Zahlen zum Waldbrandgeschehen in Deutschland geben sowohl Anlass zur Sorge als auch Grund zur Hoffnung. Laut dem Umweltbundesamt gab es im Jahr 2023 insgesamt 1.059 Waldbrände, was im Vergleich zu 2022 einen Rückgang um die Hälfte bedeutet. Dennoch liegt die betroffene Fläche bei 1.240 Hektar, was über dem langjährigen Durchschnitt von 710 Hektar liegt. Besonders betroffen waren Regionen wie Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen, wobei Brandenburg mit einer Brandfläche von 765,2 Hektar an der Spitze steht. Die Risiken sind klar: Yüngere und lichte Nadelwälder mit dichtem Unterwuchs sind besonders anfällig für Feuer, weshalb der Umbau zu mehrschichtigen Mischwäldern als präventive Maßnahme empfohlen wird.

Waldbrände sind nicht nur für die Waldökosysteme eine Bedrohung; die Emissionen, die bei solchen Ereignissen freiwerden, können auch die menschliche Gesundheit beeinträchtigen. Im Jahr 2022 wurden beispielsweise etwa 0,28 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente durch Waldbrände emittiert. Trotz der besorgniserregenden Entwicklung gibt es auch positive Aspekte: Waldbrände können ökologische Nischen schaffen und somit zur Biodiversität beitragen.

In Anbetracht all dieser Faktoren ist es von größter Bedeutung, dass sich Feuerwehren und Waldbesitzende weiterhin gut vorbereiten und eng zusammenarbeiten. Schließlich liegt es im Interesse aller, die Wälder in unserer Region nicht nur zu schützen, sondern auch für zukünftige Generationen zu bewahren.

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OrtWaldeck-Frankenberg, Deutschland
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