Alarm im Werra-Meißner-Kreis: Vögel verschwinden aus Solarpark!

Im Werra-Meißner-Kreis zeichnet sich ein Konflikt ab: Der Solarpark Niederhone gefährdet die Vogelpopulation. Naturschützer warnen vor weiteren Lebensraumverlusten durch geplante Projekte. Informieren Sie sich über die aktuelle Lage und geplante Diskussionsveranstaltungen.
Im Werra-Meißner-Kreis zeichnet sich ein Konflikt ab: Der Solarpark Niederhone gefährdet die Vogelpopulation. Naturschützer warnen vor weiteren Lebensraumverlusten durch geplante Projekte. Informieren Sie sich über die aktuelle Lage und geplante Diskussionsveranstaltungen. (Symbolbild/NAGW)

Alarm im Werra-Meißner-Kreis: Vögel verschwinden aus Solarpark!

Niederhone, Deutschland - Nachhaltigkeit ist ein großes Thema, das auch im Werra-Meißner-Kreis immer mehr an Bedeutung gewinnt. Dennoch bringt der Bau von Solarparks einige Herausforderungen mit sich, insbesondere für den heimischen Vogelbestand. Eine aktuelle Vogelzählung im Solarpark Niederhone am 19. Juni 2025 erbrachte alarmierende Ergebnisse: Es wurden keine Vögel erfasst. Dr. Jörg Brauneis von der Naturschutzinitiative (NI) äußerte in diesem Zusammenhang ernsthafte Bedenken hinsichtlich des Lebensraumverlusts für Vögel durch diese Art der Flächennutzung. Der Solarpark, der sich über etwa 4,5 Hektar erstreckt, wird als nicht nutzbar für einheimische Vogelarten betrachtet, was die Besorgnis der Naturschützer zusätzlich anheizt, wie werra-rundschau berichtet.

Erst im April 2025 hatte Ornithologe Klaus Raab einige Vogelarten, wie einen Hausrotschwanz und drei Goldammern, im Solarpark gesichtet. Diese positiven Beobachtungen könnten jedoch bald der Vergangenheit angehören, warnte Brauneis. Besonders bedenklich ist die geplante Vergrößerung der Solarparkfläche durch das Projekt Herleshausen-Archfeld, das etwa 150 Hektar umfasst und als Bedrohung für die Lebensgemeinschaft von Feldvögeln gilt.

Der Konflikt zwischen Energiebedarf und Naturschutz

Die Naturschutzinitiative spricht sich entschieden gegen die Änderung des Flächennutzungsplans für den „Energiepark Oberhone“ aus, der 990 Solarmodule auf knapp einem Hektar neben einer Heizzentrale vorsieht. Brauneis fordert eine ernsthafte Diskussion über alternative Flächen für die Solarstromerzeugung. „Es gibt genügend große Dächer von gewerblichen und Verwaltungsgebäuden, die besser geeignet wären“, so seine Forderung. Der Baustart für die Heizzentrale im Energiepark Oberhone ist für 2026 geplant, und bereits 122 Haushalte haben sich für den Anschluss entschieden. In diesem Zusammenhang müssen weitere 6,7 Kilometer Leitungstrassen verlegt werden.

Die anhaltende Diskussion um den Solarpark wirft auch Fragen zur allgemeinen Praktikabilität von Solarprojekten in Bezug auf den Naturschutz auf. Während einige Projekte, wie die von naturstrom in Henschleben und Uttenreuth, zeigen, dass eine wertvolle Biodiversität durch gut geplante Solarparks gefördert werden kann, ist die Situation im Werra-Meißner-Kreis aktuell besorgniserregend. Projekte, die auf Flächen mit natürlicher Vorbelastung wie Altlasten und ehemaligen Mülldeponien angesiedelt sind, haben oft bessere Chancen, die Artenvielfalt zu erhalten und auszubauen, wie die Erfahrungen aus anderen Regionen zeigen, so energiezukunft.

Öffentlichkeitsveranstaltung und Ausblick

Um die interessierte Bevölkerung über die Entwicklungen rund um den Energiepark Oberhone zu informieren, wird am 2. Juli 2025 um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus Oberhone stattfinden. Hier sollen Pläne für den Flächennutzungsplan und Umweltberichte präsentiert werden, die bis zum 23. Juli 2025 auf der Homepage der Stadt Eschwege sowie im Eschweger Rathaus einsehbar sind. Es bleibt abzuwarten, ob die Ängste der Naturschützer, die darum kämpfen, den Lebensraum für unsere gefiederten Freunde zu bewahren, Gehör finden werden.

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OrtNiederhone, Deutschland
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