Humanitäre Krise: Höchste Hungerzahlen seit dem Zweiten Weltkrieg!
Sudan, Land - Der weltweite Hunger nimmt zu, während gleichzeitig die Mittel für humanitäre Hilfe drastisch zurückgehen. Dies ist eine besorgniserregende Entwicklung, auf die das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen hinweist. In den letzten zwei Jahren meldete das WFP eine kontinuierliche Reduktion der finanziellen Mittel, was in Anbetracht der wachsenden Krisen besonders alarmierend ist.
Rania Dagash-Kamara, die stellvertretende Exekutivdirektorin des WFP, erklärt, dass sich der Hunger in den letzten zehn Jahren verstärkt hat. Derzeit gibt es die größte Anzahl an Konflikten weltweit seit dem Zweiten Weltkrieg. Die COVID-19-Pandemie hat die Situation weiter verschärft, ergänzt von extremen Wetterereignissen und klimatischen Veränderungen. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass viele Menschen von ihren Lebensgrundlagen, dem Zugang zu Nahrungsmitteln und Arbeit abgeschnitten sind.
Bedrohung durch Mittelkürzungen
Das WFP warnt vor dramatischen Folgen der Kürzungen in der humanitären Hilfe. Rund 58 Millionen Menschen sind vom Verlust lebensrettender Unterstützung bedroht, insbesondere in 28 Krisengebieten, zu denen der Sudan, die Demokratische Republik Kongo und die Palästinensischen Gebiete zählen. Prognosen für 2025 deuten auf einen Rückgang der Mittel um 40 Prozent hin, was die Möglichkeit der Unterstützung von 123 Millionen Hungernden erheblich einschränken würde. Die Notlage im Sudan ist besonders gravierend: Hier benötigt das WFP fast 570 Millionen US-Dollar, um über sieben Millionen Menschen monatlich zu versorgen, während 24,6 Millionen Menschen unter akutem Hunger leiden.
Die dramatische Verschärfung der Hungerproblematik wird auch durch politische Entscheidungen beeinflusst. Im Januar führte die US-Regierung unter Präsident Donald Trump eine 90-tägige Überprüfung aller US-Hilfsprogramme im Ausland durch und kürzte die humanitären Programme der Hilfsagentur USAID. Diese Entwicklungen sind nur einige der vielen Faktoren, die zu einem finanziellen Abgrund führen können, den Rania Dagash-Kamara als lebensbedrohlich bezeichnet.
Globale Hungersituation und deren Ursachen
Aktuell sind etwa 343 Millionen Menschen weltweit von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Der Anstieg des Hungers hat mehrere Ursachen, darunter Konflikte, wirtschaftliche Instabilität und klimatische Katastrophen. Laut einem Bericht über Ernährungskrisen waren im Jahr 2021 rund 193 Millionen Menschen in 53 Ländern oder Gebieten von akutem Hunger betroffen, was einen Anstieg um fast 40 Millionen im Vergleich zu 2020 signalisiert. Die Anzahl der Menschen in einer kritischen oder noch schwerwiegenderen Situation hat sich zwischen 2016 und 2021 beinahe verdoppelt.
Geopolitische Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine haben zusätzlich die Fragilität der globalen Ernährungssysteme ans Licht gebracht. Um dieser Krise zu begegnen, wird es als notwendig erachtet, strukturelle Veränderungen bei der Verteilung externer Finanzmittel zu fördern und die kleinbäuerliche Landwirtschaft zu unterstützen.
Die internationale Gemeinschaft wird eindringlich aufgefordert, proaktiver auf die Ursachen von Ernährungskrisen zu reagieren. Ein Paradigmenwechsel in der Prävention und Antizipation von Hunger ist unerlässlich, wie die Berichterstattung von WFP zeigt.
Details | |
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Vorfall | Notfall |
Ursache | Konflikte, wirtschaftliche Instabilität, klimabedingte Katastrophen |
Ort | Sudan, Land |
Quellen |