Iran kontert Trump: Lügen über Frieden und Gewalt gegen Palästinenser!

Iranische Führung kritisiert Trump während seiner Nahostreise. Gespräche über Atompolitik und regionale Spannungen nehmen zu.
Iranische Führung kritisiert Trump während seiner Nahostreise. Gespräche über Atompolitik und regionale Spannungen nehmen zu. (Symbolbild/NAG)

Maskat, Oman - In den letzten Tagen haben die iranischen Führer in einer deftigen Reaktion auf die Äußerungen von Donald Trump während seiner Nahosttour betont, dass seine Kommentare einer sachlichen Auseinandersetzung nicht würdig seien. Der Oberste Führer Irans, Ayatollah Ali Khamenei, kritisierte Trump und beschuldigte ihn, „gelogen“ zu haben, während er gleichzeitig Gewalt gegen Palästinenser unterstütze. Khamenei bezeichnete Israel als ein „gefährliches krebsgeschwür“, das „ausgerottet“ werden müsse, und stellte in Frage, wie Trump Frieden anzustreben versuche, während er sich in kriegerischen Rhetoriken übe. Präsident Masoud Pezeshkian ergänzte Trumps widersprüchliche Besuche bei arabischen Staatsführern, die sowohl Lob als auch harsche Kritik an der iranischen Führung beinhalteten. Trump hatte auch die Umweltprobleme Irans und den Verfall seiner Infrastruktur angesprochen, was auf die anhaltenden Energiekrisen im Land hinweist, die auch zu wiederholten Stromausfällen geführt haben.

Weiterhin hob Khamenei hervor, dass der Kommandeur der IRGC, Hossein Salami, Trumps kulturelle Angriffe auf den Namen des Persischen Golfs als provokant empfindet. Trump hatte während seiner Reise die Idee angestoßen, den „Persischen Golf“ in „Arabischen Golf“ umzubenennen. Irans Außenminister Abbas Araghchi bezeichnete Trumps Bemerkungen als „deceptive“ und verwies die Schuld für Irans derzeitige Schwierigkeiten den US-Sanktionen zu.

Diplomatische Bemühungen und Atomverhandlungen

Trotz der scharfen Rhetorik scheinen beide Seiten weiterhin ein Interesse an einer Deeskalation der Spannungen und einem möglichen Deal zur Minderung der nuklearen Eskalation zu haben. Berichten zufolge hat ein hochrangiger iranischer Beamter erklärt, dass Teheran bereit sei, Zugeständnisse im Zusammenhang mit seinem Atomprogramm zu machen. Diese könnten im Austausch für die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen stehen. Ali Shamkhani, Berater von Khamenei, teilte in einem Interview mit, dass Iran sich verpflichten könnte, niemals wieder Atomwaffen zu entwickeln, seine Bestände an hochangereichertem Uran abzubauen und nur noch Zivilanreicherungen vorzunehmen.

Weiter bestand Shamkhani darauf, dass Iran ein Abkommen unterzeichnen würde, sollte eine sofortige Aufhebung aller Wirtschaftssanktionen in Aussicht stehen. Gleichzeitig äußerte er Bedenken über mögliche Versuche des israelischen Premiers Benjamin Netanyahu, ein solches Abkommen zu vereiteln. Trumps Bitte an Katar, seinen Einfluss auf Iran zu nutzen, um zu einer Einigung zu gelangen, verdeutlicht die internationale Dimension dieser Verhandlungen. Während Trump einen Rückzug Irans von seinen Proxy-Gruppen im Nahen Osten fordert, reichert Iran derzeit Uran bis zu 60% an, was eine Technik ist, die sehr nah an waffenfähigen Materialien liegt.

Aktuelle Verhandlungen im Oman

Zu den Bemühungen um eine Einigung zwischen Iran und den USA gehören jüngste Gespräche im Oman, die darauf abzielen, regionale Spannungen zu deeskalieren und möglicherweise auch Geiseln auszutauschen. Die iranische Delegation wird von Außenminister Abbas Araghchi geleitet, während die US-Seite von Sondergesandtem Steve Witkoff angeführt wird. Oman spielt hierbei die Rolle des Vermittlers und überbringt Nachrichten zwischen den beiden Seiten.

Die Verhandlungen verlaufen in getrennten Räumen, was die intimen und noch nicht etablierten Beziehungen zwischen den beiden Nationen unterstreicht. Araghchi äußerte die Hoffnung, dass eine Einigung möglich sei, vorausgesetzt, die USA seien bereit, gleichberechtigt zu verhandeln. Wahrscheinlich wird die Dauer der Gespräche ungewiss bleiben, da die Positionen der beiden Länder nach wie vor weit auseinanderliegen. Während die US-Seite den vollständigen Verzicht auf das iranische Atomprogramm verlangt, bekräftigt Iran sein Recht auf Anreicherung, was als rotes Tuch gesehen wird.

Trotz der Differenzen bleibt der diplomatische Dialog zwischen Iran und den USA von zentraler Bedeutung, um potenzielle militärische Konflikte zu vermeiden und Frieden in der Region zu fördern.

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Ort Maskat, Oman
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