Israel gedenkt der Holocaust-Opfer: Aufruf zur Einheit und Mahnung!

Jerusalem, Israel - Am 24. April 2025 gedenkt Israel mit einer landesweiten Gedenkzeremonie der Opfer des Holocausts. Um 10 Uhr Ortszeit ertönte das Sirenengeheul, das über zwei Minuten das öffentliche Leben zum Erliegen brachte. Fußgänger und Autofahrer hielten inne, um innezuhalten und den rund sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden zu gedenken, die während der nationalsozialistischen Herrschaft getötet wurden. Die zentrale Gedenkzeremonie fand in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem statt, wo der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Izchak Herzog Reden hielten.
Netanjahu zog in seiner Rede eine alarmierende Parallele zwischen den Taten der Nationalsozialisten und den derzeitigen Taten der Hamas. Er erklärte, die Hamas-Mörder seien wie die Nazis, da sie das Ziel hätten, alle Juden zu töten. Zugleich betonte er die Entschlossenheit der israelischen Regierung, den Kampf gegen diese Terrorgruppe fortzusetzen, bis sie zerschlagen und alle Geiseln befreit sind.
Kritik an der Polarisierung der Gesellschaft
Staatspräsident Izchak Herzog nutzte die Gedenkveranstaltung, um die Polarisierung innerhalb der israelischen Gesellschaft anzuprangern. Er appellierte an die Einheit des Landes und betonte die Dringlichkeit, die Fundamente Israels zu stärken und die Spaltung zu beenden. Herzog ist sich der Herausforderungen bewusst: Laut der Claims-Konferenz leben weltweit noch etwa 245.000 Holocaust-Überlebende, darunter etwa 120.000 in Israel. Diese Zahl ist im letzten Jahr um zehn Prozent gesunken, was die Dringlichkeit des Gedenkens unterstreicht.
Der Holocaustgedenktag fällt in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge in eine Zeit des Krieges. Am 7. Oktober 2023 wurden mehr als 200 Menschen von Hamas-Kämpfern entführt. Derzeit befinden sich 24 mutmaßlich lebende Geiseln sowie 35 Leichname noch in der Gewalt der Terrorgruppe.
Marsch der Lebenden und internationale Erinnerungsarbeit
Ein bedeutendes Ereignis im Gedenken an die Opfer ist der Marsch der Lebenden, der in dieser Zeit von Auschwitz nach Birkenau führt. Christoph Heubner vom Internationalen Auschwitz Komitee (IAK) hebt die Wichtigkeit des Erinnerns hervor und erklärt, dass in diesem Jahr auch freigelassene Geiseln aus Israel daran teilnehmen werden. Der Marsch ist ein starkes Symbol der Erinnerung, des Schmerzes und der Lebensfreude und sendet eine Botschaft, die über Grenzen hinweg resonates.
Heubner warnt gleichzeitig vor der Verherrlichung von Auschwitz und dem erstarkenden Antisemitismus, der nicht nur Juden, sondern auch demokratische Gesellschaften bedroht. Der Angriff auf Israel im Oktober hat den Antisemitismus verstärkt. „Wir müssen die Sprache und das menschliche Miteinander bewahren“, fordert Heubner.
Der Holocaustgedenktag und die begleitenden Veranstaltungen sind nicht nur eine Mahnung, sondern auch eine Aufforderung, die Stimmen der Überlebenden zu hören und das Gedenken an diese dunkle Zeit der Geschichte lebendig zu halten. Gesellschaften weltweit sind aufgefordert, den Lehren aus der Geschichte Rechnung zu tragen und Antisemitismus entgegenzutreten, um ähnliche Geschehnisse in der Zukunft zu verhindern.
Für detaillierte Informationen zu den Ereignissen des Holocaustgedenktags können Sie die Berichte von Tagesschau, Zeit und ZDF konsultieren.
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Ort | Jerusalem, Israel |
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