Jagd-Boom in Deutschland: 460.711 Jäger und neue Herausforderungen!

Albstadt, Deutschland - Die Jagd in Deutschland erreicht einen historischen Höhepunkt. Laut den aktuellen Daten der Badischen Neuesten Nachrichten gibt es mittlerweile 460.711 aktive Jägerinnen und Jäger im Land. Dies stellt einen Anstieg von mehr als einem Drittel in den letzten 30 Jahren dar. Diese Zunahme ist nicht nur ein Zeichen für die wachsende Begeisterung für die Jagd, sondern auch für deren evolutionären Wandel hin zu einer Freizeitbeschäftigung mit wichtigen ökonomischen und naturschutzbezogenen Aspekten.

Der Frauenanteil unter den Jägern liegt stabil bei rund 11%. Die Jagd ist durch das Bundes- und Landesjagdgesetz geregelt, welches das Jagdrecht mit dem Grundeigentum verbindet. Im Durchschnitt gibt es in Deutschland 5,5 Jäger pro 1.000 Einwohner, wobei Mecklenburg-Vorpommern mit einer Dichte von 10 Jägern pro 1.000 Einwohner an der Spitze steht. Nordrhein-Westfalen führt die Zahlen der Jagdscheininhaber an, gefolgt von Bayern und Niedersachsen.

Jägerausbildung und Jagdschein

Für den Erwerb eines Jagdscheins ist eine staatliche Prüfung erforderlich, bei der etwa ein Viertel der Prüflinge beim ersten Versuch scheitert. Die Jägerprüfung umfasst 66 Themenbereiche, darunter Wildbiologie, Waffenrecht, Tierschutz und Landschaftspflege. Im Jahr 2024 gab es etwa 14.000 Jägerprüfungen, was einen Anstieg im Vergleich zu 11.400 im Jahr 2014 darstellt. Die steigende Zahl der Prüfungen spiegelt das wachsende Interesse an der Jagd wider.

Im Jagdjahr 2023/24 wurden in Deutschland rund 26.951 Tonnen Wildbret verkauft, was einem Zuwachs von etwa 8% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insbesondere in Baden-Württemberg verzeichnete man fast 2.700 Tonnen Wildbrettverkäufe, wobei Rehfleisch mit 1.427 Tonnen und Wildschweine mit 1.190 Tonnen am häufigsten angeboten wurden. Jäger in Deutschland erwirtschafteten über 190 Millionen Euro mit dem Verkauf von Wildbret, dessen Preise beim direkten Kauf oft günstiger sind als in Feinkostläden.

Gesellschaftliche Aspekte und Herausforderungen

Ein aktuelles Thema sind Forderungen von den Grünen im Landtag nach einer Begrenzung der Anzahl an Waffen, die ein Jäger besitzen darf. Dies wird durch einen tragischen Vorfall in Albstadt, bei dem ein Jäger mit mehreren Waffen mehrere Familienmitglieder getötet hat, eindringlich begründet. Der DJV fordert zudem mehr Schutzmaßnahmen für Wildtiere, insbesondere für den Rothirsch, sowie eine Erhöhung der Querungshilfen bis 2030 zur Reduzierung von Wildunfällen. Im April und Mai ereignen sich etwa 34% aller Wildunfälle, was auf die erhöhte Aktivität der Rehe zurückgeführt wird.

Die Jagd dient nicht mehr nur der Nahrungsversorgung; ihre Ziele sind heute auch die Regulierung des Wildbestandes sowie der Schutz der natürlichen Lebensräume. Im Jahr 2024 wurden rund 1,3 Millionen Rehe, 551.000 Wildschweine und 442.000 Füchse erlegt. Die Jagd hat sich somit als essentielle Maßnahme etabliert, um Wildschäden zu bekämpfen und Seuchen vorzubeugen.

Die Veränderungen in der Jagdkultur und der Anstieg der Jägerzahlen zeigen auf, dass das Interesse an der Jagd trotz der Herausforderungen wie Wilderei und gesellschaftlichen Debatten ungebrochen ist. Dies wird auch in den Statistiken zu Jagdscheininhabern deutlich, die einen neuen Höchststand von rund 461.000 im Jahr 2024 erzielen konnten, wie die Daten von Statista belegen.

Details
Vorfall Gewalttat
Ort Albstadt, Deutschland
Quellen