Jüdische Studierende fordern Gehör: Proteste und Solidarität in Columbia
Columbia University, New York, USA - Am 7. Mai 2025 traf sich eine Gruppe jüdischer Studenten der Columbia University mit Mitgliedern des US-Kongresses, um ihre Erfahrungen während der aktuellen Proteste gegen Israel zu teilen. Diese Proteste sind Teil der Solidaritätsbewegung mit Palästina, die durch die militärischen Auseinandersetzungen im Gazastreifen motiviert ist. Die Studenten behaupten, dass ihre Perspektiven in den Diskussionen über Antisemitismus auf den Universitäten häufig übersehen werden. In diesem Zusammenhang wurde Columbia zu einem zentralen Schauplatz von Protesten, die unter anderem ein Ende der Investitionen in Unternehmen fordern, die mit Menschenrechtsverletzungen in Verbindung stehen. Al Jazeera berichtet, dass auch in dieser Bewegung ein erster Aktivist, Mahmoud Khalil, von der Trump-Administration festgenommen und für die Abschiebung angeklagt wurde.
Während ihres Treffens mit mindestens 17 Demokraten aus dem Kongress, darunter Mitglieder sowohl des Senats als auch des Repräsentantenhauses, sprachen die Studenten offen über ihre Beklemmungen und den Druck, dem sie ausgesetzt sind. Tali Beckwith-Cohen, eine Geschichtsstudentin, teilte ihren Wandel von einer zionistischen Erziehung hin zu einem aktivistischen Engagement für palästinensische Rechte. Sie betonte, dass die Proteste einen Raum der Solidarität zwischen verschiedenen Studentengruppen bieten und kritisierte die mediale Darstellung von Protesten auf dem Campus.
Erfahrungen und Ängste der Studenten
Carly Shaffer erklärte, dass sie regelmäßig über ihre jüdische Identität befragt wird, insbesondere nachdem sie ihre Sorgen über die Situation im Gazastreifen geäußert hatte. Auch sie sieht die Protestbewegung an der Columbia nicht als Bedrohung, sondern als einen Ausdruck von Liebe und Solidarität, in dem jüdische Studenten eine wichtige Rolle spielen. Sarah Borus, eine Studentin am Barnard College, hebt hervor, wie wichtig es sei, dass jüdische Studenten ihre Erlebnisse in Washington teilen. Trotz ihrer Befürchtungen über mögliche Repressalien ist sie stolz auf ihren Aktivismus.
Das Gefühl der Solidarität wird von Shay Orentlicher unterstrichen, der die Proteste als Veränderung in der öffentlichen Wahrnehmung beschreibt. Orentlicher hebt hervor, dass die Unterstützung der palästinensischen Rechte im Einklang mit jüdischen Werten steht. Raphie, der eine zionistische Erziehung genoss, äußerte Kritik an der Behandlung jüdischer Protestler von Seiten der Universität und betonte das Elend im Gazastreifen, wo Universitäten zerstört und die Nahrungsmittelversorgung stark beeinträchtigt wurde.
Universität in der Kritik
Zusätzlich bemerkten mehrere Studenten, dass Columbia Jewish Voice for Peace die Erlaubnis verweigerte, religiöse Feiern in öffentlichen Bereichen abzuhalten, was sie als Diskriminierung empfinden. Bislang blieb Columbia University auf Anfragen zu diesen Vorfällen ohne Antwort. Der Spiegel hebt hervor, dass diese Problematik nicht nur an Columbia, sondern an vielen US-Universitäten ein wachsendes Problem darstellt, da antisemitische Vorfälle während der pro-palästinensischen Proteste zunehmen.
Details | |
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Vorfall | Protest |
Ort | Columbia University, New York, USA |
Festnahmen | 17 |
Quellen |