Kaffee-Engpass beendet: Preise steigen nach langen Verhandlungen!

Bozen, Italien - In den letzten Monaten erlebten die Verbraucher in Deutschland einen unerwarteten Engpass bei Kaffeeprodukten. Supermärkte berichteten von halbleeren Regalen, insbesondere bei beliebten Marken wie Senseo, Tassimo und Jacobs. Heute [1] zeigt sich jedoch Licht am Horizont: Ab dieser Woche sollen die betroffenen Produkte wieder in den Regalen stehen, nachdem langanhaltende Verhandlungen zwischen Handelsketten wie Rewe und Edeka sowie dem Kaffeekonzern JDE Peet’s zu einer Einigung führten.
Die Situation spiegelt eine komplexe Marktdynamik wider. Edeka gab an, dass es eine nicht nachvollziehbare Preiserhöhung gebe, die als „erzwungener Frieden“ beschrieben wurde. Ein Sprecher von JDE Peet’s bestätigte, dass nun eine Einigung mit allen Handelspartnern erzielt wurde. Dies ist entscheidend, da die Preise für Rohkaffee im vergangenen Jahr durch extreme Witterungsbedingungen in den Hauptanbauländern Brasilien und Vietnam stark gestiegen sind, was die Kosten verdoppelt hat. JDE Peet’s versucht, nur einen Teil dieser Kostensteigerungen an die Verbraucher weiterzugeben, um die Preiserhöhung moderat zu halten.
Marktentwicklung und Preissteigerungen
Die Preisentwicklung zeigt einen dramatischen Anstieg. Kaffeepads und -kapseln waren 2024 beispielsweise fast 25 % teurer als im Jahr 2020. Auch der Preis für Bohnenkaffee stieg um knapp 23 %. Diese Tendenz steht im Einklang mit den globalen Preisentwicklungen, die ein neues Rekordhoch für Kaffeepreise erreichen. Die Hauptgründe dafür sind schlechte Ernten in Produktionsländern, steigende Nachfrage in Asien und weltweite Lieferprobleme.
Besonders betroffen sind Brasilien und Vietnam, wo extreme Wetterbedingungen wie Dürre und Frost die Ernte beeinträchtigen. Dies führt zu einem Angebotsdefizit, das in der Konsequenz die Preise weiter nach oben treibt. Eine wachsende Nachfrage in Ländern wie China und Indien, die traditionell hohen Teekonsum haben, trägt ebenfalls zu dieser Preissteigerung bei. Laut Marktforschungen könnten die Kaffeepreise in den nächsten Monaten unverändert hoch bleiben, mit Schwankungen zwischen 300 und 400 US-Cent pro Pfund Kaffee.
Preise in verschiedenen Städten
Die Preisentwicklung hat auch Auswirkungen auf die Kaffeekultur in verschiedenen Städten. In Italien sind die Preise für Espresso seit 2021 um 20 % gestiegen. Hier sind einige aktuelle Durchschnittspreise:
Stadt | Preis (EUR) |
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Bozen | 1,43 |
Trient | 1,34 |
Pescara | 1,34 |
Triest | 1,34 |
Rom | 1,10 |
Mailand | 1,20 |
Catanzaro | 0,99 |
Die Situation bleibt angespannt und es ist ungewiss, ob sich die Kaffeepreise in naher Zukunft stabilisieren werden. Die Verbraucher müssen sich auf anhaltend hohe Preise einstellen, während sich die Marktbedingungen weiter entwickeln. Langfristig hängt die Preisentwicklung stark von der kommenden Ernte in Brasilien ab, die entscheidend für die globale Kaffeeverfügbarkeit ist.
In diesem festgefahrenen Markt, in dem finanzielle Spekulationen und klimatische Herausforderungen hand in hand gehen, bleibt abzuwarten, wie die Akteure der Branche auf die steigenden Erwartungen der Konsumenten reagieren werden. Angesichts der globalen Herausforderungen steht die Kaffeebranche vor einer Weggabelung, die sowohl Chancen als auch Risiken birgt.
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Ort | Bozen, Italien |
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