Kaffeepreise durch Klimawandel und Rohstoffkrise auf Rekordhoch!

Dortmund, Deutschland - Kaffee ist eines der meistkonsumierten Getränke in Deutschland und spielt eine zentrale Rolle im Alltag der Menschen. Im Jahr 2023 lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei durchschnittlich 164 Litern, was das beliebte Heißgetränk zum dritthäufigsten Getränk nach Wasser und Bier macht. Verbraucher schätzen vor allem die Vielfalt, die sowohl gehobene Marken als auch günstige Eigenmarken in Supermärkten wie Rewe und Penny im Angebot haben. Trotz dieser Vielfalt bemerken viele Kunden jedoch steigende Preise und ein sinkendes Angebot.

Besonders auffällig ist der Preisanstieg bei Kaffeeprodukten in den letzten Monaten. Wie derwesten.de berichtet, nutzen Rewe und Penny dieselbe Herstellungsquelle für ihre Eigenmarken, die „Schirmer Kaffee GmbH“ aus Dortmund. Diese Verbindung spielt eine Rolle in dem Kontext, dass der Preis für gemahlenen Kaffee und Kaffeepads namhafter Marken wie Jacobs und Melitta seit Jahresbeginn zwischen 9 und 33 Prozent gestiegen ist. Der Preisanstieg für Kaffeebohnen dieser Marken beläuft sich sogar auf bis zu 43 Prozent.

Ursachen für die Preissteigerungen

Die Preisentwicklung wird maßgeblich durch steigende Rohstoffpreise bestimmt, die auf ungünstige klimatische Bedingungen zurückzuführen sind. Extreme Wetterlagen wie Frost, Trockenheit und Hitze während der letzten Blütezeit haben besonders Brasilien, das etwa 30 Prozent des weltweiten Kaffees produziert, stark beeinflusst. Experten schätzen, dass die Ernte dort um etwa 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgehen wird. Auch andere Anbauländer, wie Vietnam und Peru, sehen sich ähnlichen Herausforderungen gegenüber.

Nach Angaben von ZDF kosten die Eigenmarken „Barissimo“, „Bellarom“, „Gut & Günstig“ oder „Ja!“ mittlerweile 28 bis 30 Prozent mehr als zu Beginn des Jahres. Diese Entwicklung ist für viele Verbraucher besorgniserregend, insbesondere weil die günstigste 500-Gramm-Packung Mahlkaffee Anfang 2022 noch 2,99 Euro kostete und inzwischen auf 5,49 Euro angestiegen ist – ein Anstieg von 84 Prozent.

Kaffee als Luxusgut

Die allgemeine Auffassung, dass Kaffee immer teurer wird, wird durch die jüngste Marktentwicklung gestützt. Laut SWR ist der Rohkaffeepreis im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent gestiegen, was die Preise in den Geschäften weiter unter Druck setzt. Die Prognosen für 2025 deuten auf einen weiteren Anstieg von bis zu 30 Prozent für Großpackungen hin, was bedeuten könnte, dass der Preis für ein Pfund gemahlenen Markenkaffee mittelfristig über 9 Euro steigen könnte.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass ein Viertel der Deutschen aufgrund der Preisentwicklung weniger Kaffee konsumiert, wobei 9 Prozent sogar deutlich weniger trinken. Der Klimawandel spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da er die Anbaubedingungen für die empfindliche Arabica-Pflanze erschwert. Experten warnen, dass extreme Wetterereignisse in Zukunft immer häufiger auftreten werden, was langfristig die Kaffeeproduktion und die Preise beeinflussen könnte.

Während sich die Verbraucher mit höheren Preisen auseinandersetzen müssen, zeigt die Nachfrage in Ländern wie Indien und China einen weiteren Trend zu steigenden Preisen. Diese Situation zwingt Produzenten und Anbieter, Lösungen zu finden, um der Preisentwicklung entgegenzuwirken. Forschung und Züchtung neuer Kaffee-Sorten könnten eine Möglichkeit sein, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und die Abhängigkeit von den derzeit beliebten Sorten zu verringern.

Details
Ort Dortmund, Deutschland
Quellen