Tanzverbot an Karfreitag: Tradition oder Bremsklotz für die Freiheit?

Baden-Württemberg, Deutschland - Am 17. April 2025 gilt in Deutschland der Karfreitag, ein stiller Feiertag, der durch das Feiertagsgesetz geschützt ist. In diesem Kontext bezieht sich das Tanzverbot auf öffentliche Veranstaltungen und ist von großer Bedeutung in verschiedenen Bundesländern. In Baden-Württemberg beispielsweise erstreckt sich das Verbot von 18 Uhr am Gründonnerstag bis 20 Uhr am Karsamstag, was insgesamt 50 Stunden umfasst. Sportveranstaltungen sind an diesem Tag ebenfalls verboten, und nur mit Sondergenehmigungen sind Ausnahmen möglich. Diese Regelungen spiegeln sich in den Feiertagsgesetzen der einzelnen Bundesländer wider, die unterschiedliche Auslegungen des Tanzverbots vorsehen, wie im Detail von SWR berichtet.

Die Bestimmungen für stille Feiertage werden von jedem Bundesland eigenständig umgesetzt. In Baden-Württemberg sind öffentlichen Veranstaltungen in Kinos und Diskotheken ebenfalls untersagt, wobei Filme, die nicht dem Charakter des Feiertags entsprechen, keine Freigabe von der Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK) erhalten. Interessanterweise betrifft das in diesem Jahr vor allem den Horrorfilm „The Monkey“. Im vergangenen Jahr war kein Film betroffen und erhielt keine Feiertagsfreigabe. Diese Regelungen wurden von Dr. Jörg Schneider von der evangelischen Landeskirche unterstützt, der auf die Bedeutung des Tages hinweist, der an das Leid und Elend erinnert, das mit der Kreuzigung Jesu Christi verbunden ist, wie Landtag BW aufgreift.

Debatte über das Tanzverbot

Die Diskussion um die Relevanz des Tanzverbots spiegelt wider, wie sich gesellschaftliche Werte im Wandel befinden. Trotz sinkender Mitgliederzahlen in den christlichen Kirchen wird das Verbot von vielen als respektvolles Zeichen gegenüber religiösen Überzeugungen angesehen. Innenminister Thomas Strobl (CDU) betont die Wichtigkeit der Regelungen, während Kritiker wie Thomas Filimonova, Besitzer des Clubs „LKA Longhorn“, argumentieren, dass ein Tanzverbot nicht in eine demokratische Gesellschaft passe und finanzielle Einbußen verursache. Diese Debatte zeigt sich besonders bei Umfragen, bei denen etwa 50% der Deutschen für eine Lockerung des Verbots sind, während 30% es befürworten, wie Ruhr Nachrichten feststellen.

Die FSK-Entscheidungen über Feiertagsfreigaben sind im Kontext von etwa 700 betroffenen Filmen von besonderer Bedeutung. Historisch gesehen erhielten zwischen den 1950er und 1970er Jahren mehr als die Hälfte der Kinofilme keine Freigabe, jedoch war dieser Anteil 2024 auf weniger als 1% der geprüften Filme gesunken. Insgesamt gibt es in Deutschland neun stille Feiertage, wobei die Regelungen und die Respektierung der Religion nach wie vor integrale Bestandteile der Feiertagskultur bleiben.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ursache Tanzverbot
Ort Baden-Württemberg, Deutschland
Quellen