Kapitän der Solong nach tödlicher Nordsee-Kollision angeklagt!

Kapitän der „Solong“ nach Kollision mit Tanker „Stena Immaculate“ in der Nordsee angeklagt. Umweltschäden begrenzt.
Kapitän der „Solong“ nach Kollision mit Tanker „Stena Immaculate“ in der Nordsee angeklagt. Umweltschäden begrenzt. (Symbolbild/NAG Archiv)

Nordsee, Großbritannien - Am vergangenen Montag ereignete sich eine dramatische Kollision zwischen dem Containerschiff „Solong“ und dem Tanker „Stena Immaculate“ vor der britischen Nordseeküste. Die britische Küstenwache gab zunächst Entwarnung, nachdem keine Hinweise auf Verschmutzungen an der Wasseroberfläche festgestellt worden waren. Vor Ort kam es jedoch zu einem Feuer an beiden Schiffen, wobei der Tanker 35 Millionen Liter Flugzeugtreibstoff geladen hatte. Nach ersten Berichten wurde einer von 16 Tanks des Tankers beschädigt, was die Sorge um Umweltschäden verstärkte.

Der Kapitän der „Solong“, ein 59-jähriger russischer Staatsangehöriger, wurde wegen grob fahrlässiger Tötung angeklagt. Zu den tragischen Konsequenzen der Kollision zählt das Verschwinden eines Besatzungsmitglieds, das von der britischen Staatsanwaltschaft für tot erklärt wurde. Insgesamt konnten jedoch 36 Besatzungsmitglieder beider Schiffe sicher an Land gebracht werden. Die Ermittlungen zum genauen Hergang der Kollision, deren Grund derzeit unklar ist, laufen noch.

Umweltrisiken und Ersteinschätzungen

Laut der US-Schifffahrtsgesellschaft Crowley verdampften die Kerosindämpfe während der Brände. Die „Solong“ hat an einer sicheren Position einige kleinere Brände, während der Tanker nicht mehr brennt. Der Seemann, der bei dem Unfall starb, ist eine traurige Bestätigung der Gefahren, die mit der Schifffahrt verbunden sind. Britische Ermittler schließen einen vorsätzlichen Zusammenstoß bisher aus.

Die Berichterstattung über diesen Vorfall verdeutlicht die Kritik an der Sicherheit im maritimen Verkehr. Schifffahrt gilt im Vergleich zum Landverkehr als umweltfreundlicherer Verkehrsträger, doch trotz der Fortschritte im maritimen Umweltschutz bleibt das Risiko von Kollisionen und deren Folgen hoch. Die Bundesregierung hat sich sogar zum Ziel gesetzt, die Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Schifffahrt zu verbessern, um den Schutz der Ozeane zu gewährleisten.

Internationale Regulierung und Schutzmaßnahmen

Mit über 95 % des interkontinentalen Warenaustausches, der über die Seeschifffahrt abgewickelt wird, ist der Schutz der Meere von großer Bedeutung. Die internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) erarbeitet Vorschriften, um die Meere zu schützen. Dieses Engagement wird durch Maßnahmen wie das MARPOL-Übereinkommen unterstützt, welches spezifische Vorschriften zur Verhinderung von Verschmutzung durch Schifffahrt festlegt. In Deutschland wurden wesentliche Emissionsgrenzwerte für Schiffstreibstoffe bereits überarbeitet, um den Umweltschutz weiter zu fördern.

Die Kollision zwischen der „Solong“ und der „Stena Immaculate“ ist ein alarmierendes Beispiel für die Herausforderungen, mit denen die Schifffahrt konfrontiert ist. Während die Bergungsmannschaften derzeit beide Schiffe betreuen können, bleibt die Aufmerksamkeit auf den Gerichtstermin für den Kapitän und die fortlaufenden Ermittlungen gerichtet.

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Ort Nordsee, Großbritannien
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