Kriegsgedenken in Halbe: 100 Heldenseelen finden letzte Ruhe
Waldfriedhof in Halbe, 15754 Halbe, Deutschland - Am Mittwoch, den 30. April 2025, findet im Waldfriedhof in Halbe, Landkreis Dahme-Spreewald, eine bewegende Zeremonie statt. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden hier 100 deutsche Kriegstote beigesetzt. Die Veranstaltung beginnt um 10:30 Uhr und ist Teil mehrerer Gedenkveranstaltungen, die dem Ende des Krieges gewidmet sind. Laut einem Sprecher des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge werden auch in Brandenburg weiterhin Gefallene geborgen.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wird in seiner Rede die Bedeutung des Gedenkens und der Erinnerung an die Vergangenheit hervorheben. In den kommenden Tagen sind zusätzliche Veranstaltungen geplant, die Zeitzeugenberichte von KZ-Überlebenden, Gedenkfeiern und Kranzniederlegungen umfassen. Ab dem 4. Mai wird im ehemaligen KZ Sachsenhausen sowie im Frauenlager Ravensbrück den Leiden der Insassen gedacht.
Erinnerung an Sachsenhausen
Das Konzentrationslager Sachsenhausen, das am 22. April 1945 von polnischen und sowjetischen Soldaten befreit wurde, steht im Zentrum der Gedenkveranstaltungen. Zu diesem Zeitpunkt fanden die Soldaten etwa 3.000 Häftlinge, darunter Pfleger und Ärzte, vor. Tragischerweise starben viele Überlebende kurz nach der Befreiung an den Folgen ihrer Misshandlungen. Die Räumung des Lagers hatte am 21. April 1945 begonnen, und über 30.000 Häftlinge wurden auf Todesmärsche geschickt, von denen viele nicht überlebten. Zwischen 1936 und 1945 waren mindestens 200.000 Menschen aus rund 40 Ländern in Sachsenhausen inhaftiert, wobei Zehntausende durch Hunger, Krankheiten und Misshandlungen starben.
Am 80. Jahrestag der Befreiung kehren Ende April und Anfang Mai sechs Überlebende, darunter der 100-jährige Mykola Urban, nach Sachsenhausen zurück. Urban wurde 1942 deportiert und war Zwangsarbeiter. Für viele dieser Überlebenden könnte dies die letzte Möglichkeit sein, an ihren ehemaligen Haftort zurückzukehren.
Bedeutung der Erinnerung
Gedenkstätten setzen zunehmend auf Kunst, Musik und Workshops, um die Geschichte der Konzentrationslager auf eine ansprechende Weise zu vermitteln. Katrin Grüber, Enkelin eines Sachsenhausen-Häftlings, hebt die Wichtigkeit des Erinnerns und des Austauschs über die Vergangenheit hervor. In einem bedeutsamen Schritt wird der AfD bei den Gedenkveranstaltungen anlässlich der Befreiung des KZ Sachsenhausen das Niederlegen von Kränzen untersagt.
Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist in Deutschland nach wie vor ein aktuelles Thema. Viele Gedenkorte und Denkmäler, wie auch in Sachsenhausen, spielen eine entscheidende Rolle, um den Zweiten Weltkrieg und dessen Auswirkungen im kollektiven Gedächtnis zu verankern. Das Gedenken soll nicht nur den Opfern Ehre erweisen, sondern auch den nachfolgenden Generationen die Lehren aus der Vergangenheit näherbringen, um solche Gräueltaten in Zukunft zu verhindern.
Weitere Informationen über Gedenkstätten finden sich auf Spiegel, der über die Bedeutung dieser Erinnerungsorte berichtet.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Waldfriedhof in Halbe, 15754 Halbe, Deutschland |
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