Landrat Eder warnt: Wohnungsnot für Flüchtlinge im Unterallgäu droht!

Memminger Straße, 87719 Mindelheim, Deutschland - Im Unterallgäu ist die Situation der Flüchtlingsunterbringung angespannt, wie der Landrat Alex Eder in einem offenen Brief an die Bürgermeister der Region mitteilte. Aktuell leben rund 600 Geflüchtete in Notunterkünften, darunter 80 Personen in einer Notunterkunft an der Memminger Straße in Mindelheim. Eder betont die Dringlichkeit, die Notunterkünfte schnellstmöglich aufzulösen und fordert die Gemeinden auf, aktiv nach geeigneten Grundstücken, Häusern und Wohnungen zu suchen, um den Geflüchteten eine angemessene Unterkunft zu bieten. Merkur berichtet, dass trotz eines Rückgangs der Zuweisungen im Vergleich zu 2023/2024 pro Woche immer noch rund 20 neue Personen im Unterallgäu ankommen.
Eder warnt vor einer anhaltenden Wohnungsnot und weist auf die hohe Zahl an Fehlbelegern hin, die sich selbst um Wohnraum bemühen, jedoch keine Wohnungen finden können. Das Landratsamt wird alles daran setzen, geeignete Unterkünfte zu vermieten, auch wenn es gegenwärtig Widerstände in einigen Gemeinden gibt. Der Landrat hebt die Unterstützung des Landratsamts bei der Integration der Geflüchteten hervor.
Dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten
Das Landratsamt Unterallgäu hat zudem ein Informationsangebot für Vermieter bereitgestellt. Dabei können Vermieter selbst einen Mieter auswählen, und die Unterstützung erfolgt lediglich bei der Vermittlung. Dies wird besonders wichtig für anerkannte Asylbewerber, die oft schon lange in Deutschland sind, die Landessprache sprechen und häufig erwerbstätig sind. Flüchtlinge aus der Ukraine haben zusätzlich die Möglichkeit, sofort privat zu wohnen und Wohnungen anzumieten, was die Integration erleichtert. Landratsamt Unterallgäu berichtet über die Regelungen, dass Mieter ohne Einkommen Sozialleistungen beziehen können, um die Mieten zu decken.
Vor Abschluss eines Mietvertrages sollten die Mieter Kontakt zum Jobcenter oder zum Team „Migration und Wohnraum“ aufnehmen, um alle erforderlichen Voraussetzungen zu klären. Dabei ist zu beachten, dass nur angemessene Mieten übernommen werden, und Nebenkosten vertraglich festgehalten werden müssen, falls keine Miete verlangt wird.
Herausforderungen in der Unterbringung
Auf nationaler Ebene ist die Lage ähnlich angespannt. Viele Kommunen in Deutschland sehen sich mit einem Mangel an Unterbringungsmöglichkeiten konfrontiert. Der Kreis Fulda in Hessen hat kürzlich eine Resolution verabschiedet und betont, dass die Kapazitätsgrenzen für die Unterbringung erreicht sind. DW berichtet, dass im ersten Halbjahr 2023 über 162.000 Asylanträge gestellt wurden, wobei viele Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und der Türkei stammen.
Die Herausforderungen sind enorm, da viele Neuankommende Wochen in Erstaufnahmelagern verbringen müssen, da die Unterkünfte stark belegt sind. Ein weiteres großes Problem ist die „Auszugskrise“: Rund 25 Prozent der Flüchtlinge, die 2015 und 2016 angekommen sind, leben weiterhin in Unterkünften. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, integrierte und dezentrale Lösungen zu finden, um die Wohnsituation für Geflüchtete nachhaltig zu verbessern.
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Ort | Memminger Straße, 87719 Mindelheim, Deutschland |
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