Leipzig im Protestfieber: Gewerkschaften kämpfen für soziale Gerechtigkeit!

Leipzig, Deutschland - Am 30. April 2025 wird in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eine Vielzahl von Demonstrationen stattfinden, die der Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) organisiert hat. In insgesamt 18 sächsischen Städten, darunter auch Leipzig, werden mehrere tausend Teilnehmer erwartet. Darüber hinaus sind in Sachsen-Anhalt an 20 Orten Kundgebungen geplant, um für faire Arbeitszeiten, einen starken Sozialstaat und gerechtere Steuern zu kämpfen. In Thüringen rufen Gewerkschaften und Linke zu Versammlungen in 17 Städten auf. Olaf Hoppe, Sprecher der Polizeidirektion Leipzig, betont die hohe Bedeutung dieser Veranstaltungen für die Polizei, da Leipzig als zentraler Demo-Hotspot gilt, wo ebenfalls mehr als tausend Teilnehmer erwartet werden. In Leipzig sind zusätzlich radikalere linke Gruppen, wie die Freie Arbeiter*innen Union und verschiedene kommunistische Organisationen, aktiv und haben eigene Demos angemeldet, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Mehr Informationen dazu bietet MDR.

Ein neues Protestbündnis mit dem Namen „Jetzt reicht’s! – Wir frieren nicht für Profite“ wurde in Leipzig ins Leben gerufen und umfasst rund 40 verschiedene Organisationen, darunter Gewerkschaften und soziale Initiativen. Dieses Bündnis kritisiert die Ampelkoalition dafür, Unternehmensgewinne zu sichern, während Rentner:innen, Studierende und Menschen mit geringem Einkommen unter der aktuellen Lage leiden. Zu den zentralen Forderungen des Bündnisses zählen die Einführung eines Mietendeckels, der schnellere Ausbau erneuerbarer Energien sowie eine Sondersteuer für Unternehmen, die von der Energiekrise profitieren. Am 15. Oktober ist eine Großdemonstration über den Innenstadtring geplant, der eine symbolische Bedeutung durch die Montagsdemonstrationen der friedlichen Revolution von 1989 hat. Wie die taz berichtet, haben die Organisatoren das Ziel, zwischen 5.000 und 6.000 Teilnehmer zu mobilisieren.

Rechter Protest und besorgniserregende Entwicklungen

In den letzten Wochen haben rechtsextreme Gruppen verstärkt an Aufmärschen in Leipzig teilgenommen, oft unter dem Deckmantel, die Energiepolitik der Bundesregierung zu kritisieren. Die Zahl der Teilnehmenden an diesen Montagsdemos ist von etwa 1.000 zu Beginn des Septembers auf 2.500 Ende des Monats angestiegen. So wurde bei einer Versammlung am 26. September ein Übergriff auf sieben jugendliche Gegendemonstrant:innen vermeldet. Die Mitinitiatoren des linken Bündnisses, Florian Bach und Jamil Zehe, äußern sich besorgt über die Radikalisierung der Proteste und die Genehmigung der rechten Demos durch die Versammlungsbehörde. Der sächsische Verfassungsschutz warnt zudem, dass es den rechten Demos nicht darum gehe, Lösungen für die Sorgen der Menschen zu finden, sondern vielmehr um die Rekrutierung von Anhängern für extremistische Positionen.

Um den rechten Versammlungen entgegenzuwirken, plant das Bündnis „Jetzt reicht’s! – Wir frieren nicht für Profite“ in den kommenden Wochen regelmäßig Protestaktionen in Leipzig. Dies soll dazu beitragen, verschiedene Bevölkerungsgruppen zu erreichen und für solidarische Lösungen in der aktuellen Krise zu werben. Die Herausforderung bleibt groß, da die zunehmende Radikalisierung in der Protestkultur sowohl von den Linken als auch von den Sicherheitsbehörden aufmerksam beobachtet wird. Weitere Informationen dazu sind auf der Webseite des Protestinstituts zu finden.

Details
Vorfall Demonstration
Ort Leipzig, Deutschland
Quellen