Lemförde setzt auf Artenvielfalt: Starkes Klima, starkes Konzept!

Die Samtgemeinde Lemförde entwickelt ein Klimaschutzkonzept mit Fokus auf Biodiversität und nachhaltiger Bauplanung bis August 2025.
Die Samtgemeinde Lemförde entwickelt ein Klimaschutzkonzept mit Fokus auf Biodiversität und nachhaltiger Bauplanung bis August 2025. (Symbolbild/NAG Archiv)

Lemförde, Deutschland - Die Samtgemeinde Lemförde hat sich ambitionierte Ziele im Bereich Klimaschutz gesetzt. Im Rahmen eines umfassenden Klimaschutzkonzepts, welches bis August 2025 fertiggestellt werden soll, stehen die Erhöhung der Biodiversität sowie eine klimaangepasste Bauleitplanung an oberster Stelle. Dies berichtete die Kreiszeitung. Ein öffentlicher Workshop, der mit elf Bürgern durchgeführt wurde, diente der Priorisierung der Maßnahmen. An diesem Workshop nahmen zuvor bereits 50 Einwohner teil, die insgesamt 68 Vorschläge für Klimaschutzmaßnahmen erarbeitet hatten.

Teilnehmer des Workshops diskutierten verschiedene Themen wie Bauen und Planen, Energieeffizienz, erneuerbare Energien sowie Kommunikations- und Bildungskonzepte. Insbesondere der Hinweis von Dr. Thomas Schulze, Moorschutz in das Konzept aufzunehmen, und die Anregung von Landschaftsbauerin Susanne Belting, die Notwendigkeit von wiedervernässten Moorböden für Freiflächen-PV-Anlagen zu betonen, fanden großen Anklang.

Ökologisches Potenzial und Herausforderungen

Die Diskussion über Klimaschutzmaßnahmen in Lemförde erfolgt vor dem Hintergrund der niedersächsischen Entsiegelungsstrategie. Diese sieht die Erstellung eines Entsiegelungskatasters vor, um Entsiegelungspotenziale bis Ende 2026 zu erfassen. Wie die Ioer berichtet, erfordern Entsiegelungsmaßnahmen eine gezielte rechtliche und planerische Vorbereitung. Die geringen Anwendungsmöglichkeiten des Umwelt- und Planungsrechts, einschließlich unklarer Abgrenzungen, stellen Hindernisse dar. Eine klare Zuständigkeitsverteilung sowie die verpflichtende Entsiegelung durch die öffentliche Hand sind dringend notwendig.

Die Bürger von Lemförde äußerten den Wunsch nach einem Leitfaden für Neubauten in der Samtgemeinde. Zudem wurden die Themen Ausbau von Photovoltaik auf kommunalen Gebäuden, die Umsetzung eines Pilotprojekts Schwammstadt und die Verbesserung des Radverkehrs angesprochen. Bauamtsleiter Carsten Werft lobte zudem die Entsiegelungsplanung der Gemeinde Hüde, was die großen ökologischen, sozialen und ökonomischen Vorteile der Entsiegelungsmaßnahmen unterstreicht.

Einbettung naturbasierter Lösungen

Im Kontext des Klimaschutzkonzepts wird auch die Bedeutung naturbasierter Lösungen (NbS) hervorgehoben. Laut dem Umweltbundesamt spielen NbS eine entscheidende Rolle für die Klimaanpassung und die städtische Lebensqualität. Trotz ihrer wichtigen Funktion nutzen viele Kommunen die Möglichkeiten zur Integration von NbS in ihre Planungsinstrumente nicht umfassend. Gründe hierfür sind administrative Hürden, hohe Kosten und Wissensdefizite.

In Lemförde wird die Integration naturbasierter Lösungen in künftige Planungen entscheidend sein, um ökologische sowie soziale Ziele zu erreichen. Beispiele aus anderen Städten wie Berlin und Nürnberg zeigen, dass gezielte Stadtentwicklungskonzepte NbS effektiv umsetzen können. Der Fokus liegt darauf, unversiegelte Flächen zu fördern und die Vernetzung von Grünflächen zu gewährleisten, was letztlich der Lebensqualität der Bürger zugutekommt und die Resilienz der Gemeinde gegenüber den klimatischen Herausforderungen erhöht.

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Ort Lemförde, Deutschland
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