Luft- und Raumfahrt: Deutschland plant massive Rüstungsinvestitionen!

Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie strebt Expansion im militärischen Sektor an, um Verteidigungsfähigkeit zu stärken.
Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie strebt Expansion im militärischen Sektor an, um Verteidigungsfähigkeit zu stärken. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie plant einen strategischen Ausbau ihrer Aktivitäten im militärischen Sektor. Der Branchenverband BDLI tritt dafür ein, dass das Sondervermögen für die Verteidigungsfähigkeit verstärkt in heimische Unternehmen investiert wird. BDLI-Präsident Michael Schöllhorn hebt hervor, dass Unternehmen bereits in Vorleistung gegangen sind und die Politik dazu aufgerufen wird, ihren Beitrag zu leisten. Neben dem Zugang zu Rüstungsaufträgen fordert der BDLI auch eine öffentliche Unterstützung für die Raumfahrtforschung, um die europäische Eigenständigkeit angesichts von Kürzungen bei der NASA zu gewährleisten. Hierbei wird betont, dass Europa seine führende Rolle in der zivilen Luftfahrt durch fortlaufende Forschungsprogramme sichern muss.

Im Jahr 2022 verzeichnete die Branche ein Umsatzwachstum von 13 Prozent auf insgesamt 52 Milliarden Euro. Das Wachstum wurde vollständig aus der zivilen Luftfahrt gespeist, deren Einnahmen um 18 Prozent auf 39 Milliarden Euro stiegen, während der militärische Sektor stagnierte und bei 10 Milliarden Euro blieb. Die Raumfahrtindustrie erzielte 3 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 4 Prozent auf 120.000 Menschen, und zwei Drittel der Produktion gingen in den Export. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich auf rund 3,6 Milliarden Euro, was etwa 7 Prozent des Branchenumsatzes ausmacht.

Wachstum und Herausforderungen in der Luft- und Raumfahrt

Die Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland zeigt deutliche Anzeichen einer Erholung von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Der Umsatz stieg im Jahr 2022 auf 39 Milliarden Euro, im Vergleich zu 31,4 Milliarden Euro im Jahr 2021. Diese Entwicklung wird teilweise durch die gestiegenen Auslieferungen der Airbus-Flugzeugfamilie und einen vorteilhaften Wechselkurs des US-Dollars begünstigt. Im Bereich der zivilen Luftfahrt wurde ein Umsatz von 28 Milliarden Euro erzielt, was durch höhere Auslieferungen und den besseren Dollarkurs vorangetrieben wurde.

In der militärischen Luftfahrt konnte ein Umsatz von 8,4 Milliarden Euro erreicht werden, was einen Anstieg gegenüber 7 Milliarden Euro im Jahr 2021 darstellt. Begünstigt durch eine steigende Beschäftigtenzahl in dieser Branche auf 23.000, hat die Industrie auch eine nachhaltige Industriestrategie zur Stärkung der Verteidigungssouveränität gefordert.

Globale Trends und Zukunftsaussichten

Die Marktprognosen für die deutsche Verteidigungsindustrie deuten auf ein signifikantes Wachstum hin, unterstützt durch steigende Verteidigungsausgaben und den Fokus auf militärische Fähigkeiten infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Das Segment Wartung, Reparatur und Überholung wird voraussichtlich ebenfalls an Bedeutung gewinnen. Die Anzahl der Militärflugzeuge in Deutschland beläuft sich im Jahr 2023 auf 601 Einheiten, wovon 451 im Einsatz sind. Darüber hinaus wurde die Genehmigung für die Beschaffung von 35 F-35 Lightning II-Flugzeugen im Dezember 2022 erteilt, und es bestehen Pläne zur Aufrüstung mit 143 Schützenpanzern vom Typ Puma bis 2029.

Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie sieht sich nicht nur im militärischen Sektor, sondern auch in der Raumfahrt vor Herausforderungen. Die Notwendigkeit, die Raumfahrt-Budgets im Nationalen Programm für Weltraum und Innovation auf 500 Millionen Euro p.a. zu erhöhen, wird immer dringlicher. Deutschland spielt hierbei eine wesentliche Rolle, insbesondere in Bezug auf die Artemis-I Mission und künftige Mondmissionen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie gut positioniert ist, um sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich erhebliche Fortschritte zu erzielen, sofern die erforderlichen politischen und finanziellen Rahmenbedingungen gegeben sind. Der BDLI und andere Akteure der Branche setzen sich dafür ein, dass Deutschland und Europa auch in Zukunft eine führende Rolle in der globalen Luft- und Raumfahrt einnehmen.

Für weitere Informationen siehe: FAZ, BDLI, Mordor Intelligence.

Details
Ort Deutschland
Quellen