Alte Molkerei in Gefahr? Mega-Fusion von DMK und Arla steht bevor!

Die Fusion von DMK und Arla Foods könnte die Milchbranche revolutionieren. Standortveränderungen und Auswirkungen für Landwirte stehen bevor.
Die Fusion von DMK und Arla Foods könnte die Milchbranche revolutionieren. Standortveränderungen und Auswirkungen für Landwirte stehen bevor.

Altentreptow, Deutschland - Die Molkerei in Altentreptow, die zur größten Molkereigenossenschaft Deutschlands, dem Deutschen Milchkontor (DMK), gehört, steht im Mittelpunkt eines bedeutenden Fusionsvorhabens der Branche. DMK plant eine Fusion mit dem dänischen Konzern Arla Foods, um eine „leistungsstärkste Molkereigenossenschaft Europas“ zu schaffen. Insgesamt sollen mehr als 12.000 Landwirte in diesem Zusammenschluss vereint werden. Der aktuelle Status der Molkerei in Altentreptow bleibt kurzfristig unverändert, da es bis auf Weiteres keine Änderungen in Bezug auf die Standorte oder Mitarbeiter geben wird.

Das Ziel der Fusion, die derzeit nur in Planung ist und von verschiedenen Vertretern der Unternehmen sowie Behörden genehmigt werden muss, ist die Bildung einer gemeinsamen Genossenschaft mit einem Pro-forma-Umsatz von 19 Milliarden Euro. DMK hofft, durch die Fusion die Marktposition zu stärken und den Produktverkauf zu erweitern. Die geplante Vertreterversammlung im Juni könnte der erste Schritt zur Genehmigung der Fusion sein, die eventuell Ende 2025 vollzogen werden könnte.

Fusion mit Folgen

Das Zusammenspiel von DMK und Arla würde einen der größten Molkereikonzerne weltweit entstehen lassen, der jährlich über 15 Milliarden Liter Milch verarbeitet. Arla Foods, im Besitz von mehr als 7.600 Landwirten aus mehreren europäischen Ländern, ist außerdem der größte Hersteller von Bio-Milchprodukten weltweit. DMK, das aktuell 4.400 Milchbauern unter Vertrag hat und 6.800 Mitarbeiter beschäftigt, will als Junior-Partner im neuen Unternehmen auftreten, das den Namen „Arla“ tragen soll und seinen Hauptsitz in Viby J, Dänemark, haben wird.

Die Umsetzung der Fusion, die am 8. April bekannt gegeben wurde, hängt jedoch von der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden ab. Die Entscheidung über diese Zustimmung wird voraussichtlich erst im ersten Quartal 2026 erwartet. Dies könnte bedeuten, dass einige Standorte, wie zum Beispiel das DMK-Werk in Dargun, bereits vor dem endgültigen Fusionsbeschluss wirtschaftliche Probleme haben. Hier soll die Schließung bis Ende Juni 2025 realisiert werden, wobei etwa 100 Beschäftigte Abfindungen oder neue Arbeitsplätze erhalten sollen.

Leere Verträge und Regionalpolitik

Die Fusion könnte auch Auswirkungen auf die bestehenden Lieferverträge der Landwirte haben. Laut aktuellen Berichten haben rund 500 Milcherzeuger im Jahr 2023 ihre Verträge mit DMK gekündigt. Zudem erstrecken sich die DMK-Standorte in Mecklenburg-Vorpommern über Altentreptow und Waren, während der Arla-Standort in Upahl jährlich 500 Millionen kg Milch verarbeitet und Investitionen von 30 Millionen Euro in neue Anlagen plant. Trotz der weitreichenden Pläne betonen Gewerkschaften wie die NGG den Erhalt aller Arbeitsplätze und fordern gleichzeitig Investitionen in die Produktionsstandorte.

Die Fusion könnte auch eine Unterstützung für die Milchpreise der Landwirte darstellen, was insbesondere im Hinblick auf die zukünftige Stabilität der Milchwirtschaft von Bedeutung ist. Ein grundlegendes Augenmerk liegt auf der Stärkung der Marktposition, die im aktuellen wirtschaftlichen Klima unerlässlich ist, um den Landwirten langfristig einen starken Milchpreis zu sichern.

Die Entwicklungen in der Milchbranche werden intensiv verfolgt, da sie nicht nur die beteiligten Unternehmen, sondern auch die Landwirte und die gesamte Region betreffen. Die bevorstehenden Entscheidungen könnten entscheidend für die Zukunft der Milchproduktion in Deutschland sein.

Für weitere Informationen zu den Fusionsplänen und deren Auswirkungen lesen Sie bitte die Artikel von Nordkurier und Bauernzeitung.

Details
Vorfall Unternehmensfusion
Ort Altentreptow, Deutschland
Quellen