Moritz Boll: Vom Kieler Filmprofi zu den Tiefen des Atlantiks!
Kiel, Deutschland - Moritz Boll, ein 31-jähriger Filmemacher aus Kiel, hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Karriere im Filmbereich gemacht. Begonnen hat alles in seiner Schulzeit, und inzwischen hat er zahlreiche Projekte realisiert. Dazu gehören Werbespots, ein Trailer für die Kinopreisverleihung Schleswig-Holstein und mehrere Kurz- und Spielfilme. Für seinen Spielfilm „Elise“ konnte er prominente Schauspieler wie Michael Mendl und Jan Hofer gewinnen, letzterer sogar ohne Gage. Boll wird von der Filmwerkstatt Kiel unterstützt und hat Medienproduktion studiert. In seiner letzten Arbeit, dem Dokumentarfilm „Ein Team, eine Mission, fünf Wochen im Atlantik“, begleitete er das Kieler Forschungsschiff „Meteor“ und übernahm auf dem Schiff mehrere Rollen, darunter Aufnahmeleiter, Kameramann und Regisseur. Der Film lief kürzlich auf Arte und im Metro-Kino.
Dieser Dokumentarfilm thematisiert die Herausforderungen am Leben und Arbeiten auf einem Forschungsschiff im Atlantik. Boll begleitete ein Team von Wissenschaftlern des Senckenberg Forschungsinstituts, das über fünf Wochen lang an Bord war. Besonders spannende Szenen entstanden, als um drei Uhr morgens 28 Wissenschaftler versuchten, den so genannten „Boxcorer“ aus fünf Kilometern Tiefe zu heben, wobei sie jedoch feststellen mussten, dass die Box leer war. Wie das Meeresbiologie-Team um Dr. Torben Riehl berichtet, sind über 90% der Tierarten in der Tiefsee noch unentdeckt. Riehl, der zum ersten Mal als Fahrtleiter auf der Expedition fungiert, erklärte, dass sein neu gegründetes Familienleben eine zusätzliche Herausforderung darstellt.
Forschung und Herausforderungen
Die Expedition auf der „Meteor“ war von vielen Herausforderungen geprägt. So mussten die Forscher improvisieren, um wichtige Daten zu sammeln — beispielsweise wurden Bodenproben vom Schiffsarzt geröntgt und getestet. Geologen wie Dr. Mandy Zieger-Hofmann und Dr. Andreas Gärtner sammelten Sahara-Staub mithilfe eines Wetterballons. Ein weiteres Hauptaugenmerk der Expedition war das Ocean Floor Observation System (OFOS), welches Live-Bilder vom Meeresboden an Bord übertrug.
Volker Hartig, der seit 25 Jahren auf der „Meteor“ arbeitet, ist ein vertrautes Gesicht an Bord und der leitende Ingenieur, während Dr. Thomas Kuntz als Schiffsarzt eine kleine Praxis auf dem Schiff unterhält, um auch medizinischen Notfällen zu begegnen. Der Dokumentarfilm von Moritz Boll wird auch beim Meeresfilmfestival Cinemare in Kiel gezeigt, das für den 14. Mai 2025 angesetzt ist.
Ein Beitrag zur Meeresforschung
Parallel zu Bolls Engagement in der Filmwelt gibt es auch spannende Entwicklungen in der Meeresforschung selbst. Antje Boetius, eine der prominentesten Meeresbiologinnen Deutschlands, leitet seit Ende 2017 das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Im Frühjahr 2025 wird sie ihre neue Position als Präsidentin des Monterey Bay Aquarium Research Institute in Kalifornien antreten. Boetius, die über 30 Jahre Erfahrung in der Erforschung der Meeres- und Polarregionen hat, setzt sich besonders für den Dialog über Klimaschutz und die Öffentlichkeit der wissenschaftlichen Ergebnisse ein.
Mit einer Vielzahl an Empfehlungen zu Musik und Büchern von Künstlern wie Marcus Miller, Ilsey, Henning Neidhardt, und Autoren wie Carlos Ruiz Zafón und Haruki Murakami hat Moritz Boll auch künstlerisch Einfluss. Zudem empfiehlt er Aktivitäten wie Kajakfahren auf der Schwentine und beschreibt eine schöne Tour vom Plöner See nach Kiel, die ein ideales Freizeitangebot darstellt.
Weitere Informationen über Moritz Bolls Dokumentarfilm gibt es auf seiner Webseite und auf Arte: moritzbollfilm.de, während ausführliche Einblicke in die Meeresforschung von Antje Boetius auf der ARD Mediathek verfügbar sind. Neben den filmischen Erfolgen und den Entwicklungen bei der Meeresforschung bleibt die Neugier auf das Unbekannte der Tiefsee lebendig und wird von beiden, Boll und Boetius, weiter gefördert.
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Ort | Kiel, Deutschland |
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