MSCI World ETFs: Gewinnchance oder Risikofalle für Anleger?
Merkur, Deutschland - Der MSCI World Index erfreut sich bei Privatanlegern großer Beliebtheit, doch wird er auch von Kritikern skeptisch betrachtet. Diese gemischten Meinungen über die Effektivität von MSCI World ETFs spiegeln sich in den Diskussionen unter Finanzexperten wider. Laut einem Bericht von Merkur empfiehlt Marktexperte Andreas Lipkow, dass ein Sparplan in einen MSCI-World-ETF eine bessere Option darstellt, als sein Geld auf einem zinslosen Girokonto ruhen zu lassen. Angesichts der Inflation, die das Vermögen schmälern kann, ist diese Empfehlung besonders relevant.
Langfristige Investitionen in MSCI World ETFs haben in der Vergangenheit jährlich Renditen von 7-8 Prozent erzielt. Dennoch besteht Kritik an der Zusammensetzung des Index. Lipkow stellt fest, dass der MSCI World nicht ideal diversifiziert ist, da er stark von US-Aktien dominiert wird. Rund 74 Prozent des Index entfallen auf etwa 610 US-Unternehmen, überwiegend aus dem Technologiesektor, was für europäische Anleger Währungsrisiken mit sich bringt.
Diversifikation und Währungsrisiken
Fachleute warnen davor, sich ausschließlich auf den MSCI World zu verlassen. Wichtige Branchen wie Rohstoffe, Versorger und Gesundheitswesen sind im Index nicht ausreichend vertreten. Lipkow empfiehlt Anlegern, zusätzliche ETFs zu wählen, um die Diversifikation zu erhöhen. Ein gut gestaltetes Portfolio könnte aus drei oder vier verschiedenen ETFs bestehen, die Hauptindizes aus Europa, den USA und Asien abdecken.
Das Minimieren von Währungsrisiken ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl von Anlageprodukten. Anleger müssen sich bewusst sein, dass die Gewichtung im MSCI World Index künftig stark variieren kann, was die Portfoliozusammensetzung beeinflussen könnte. Unsicherheiten über die zukünftigen dominierenden Unternehmen und Branchen in den kommenden 10 bis 20 Jahren erhöhen das Risiko von Investitionen in diesen Index.
ETFs und ihre Varianten
ETFs (Exchange Traded Funds) bieten verschiedene Ansätze zur Nachbildung von Börsenindizes. Wie Finanztip erklärt, gibt es zwei Hauptarten von ETFs: physische und synthetische. Physische ETFs kaufen tatsächlich die Wertpapiere des Index, während synthetische ETFs die gewünschte Wertentwicklung durch Verträge mit Banken erzielen.
ETFs bieten auch unterschiedliche Handhabungen bei Ausschüttungen. Wiederanlegende ETFs investieren Ausschüttungen automatisch wieder in das Fondsvermögen und fördern so den langfristigen Vermögensaufbau. Im Gegensatz dazu zahlen ausschüttende ETFs regelmäßig Zinsen und Dividenden aus, wodurch der Zinseszinseffekt vermindert wird.
Die Vielfalt innerhalb der ETFs zeigt sich nicht nur in der Struktur, sondern auch in den Anlageklassen. Neben Aktien-ETFs, die oft für den Vermögensaufbau genutzt werden, existieren auch Anleihen- und Geldmarkt-ETFs, die Stabilität bieten. Dieser breite Markt an ETFs ermöglicht Anlegern, gezielt auf ihre finanziellen Ziele hinzuarbeiten.
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Ort | Merkur, Deutschland |
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