Neuer Satellit Biomass revolutioniert die Waldforschung aus dem All!
Darmstadt, Deutschland - Am 29. April 2025 nahm der Satellit „Biomass“ seinen Umlauf um die Erde auf. Dieser Einsatz ist ein bedeutender Schritt in der Erforschung der Wäldern und deren Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Mit dem Ziel, insbesondere die CO2-Menge in tropischen Regenwäldern zu erfassen, wird die Mission potenziell entscheidende Daten liefern, die für das Verständnis der globalen Klimaveränderungen unumgänglich sind. Laut Tagesschau, bedecken Wälder rund ein Drittel der eisfreien Landfläche der Erde und sind die zweitgrößten Kohlenstoffspeicher nach Ozeanen. Allerdings ist ihre Funktion im Klimawandel noch unklar.
Der Satellit „Biomass“ nutzt eine innovative Technologie: ein langwelliges P-Band Radar, das aus einer Höhe von 666 km die Biomasse in Wäldern vermisst. Dieses Radar hat die Fähigkeit, das Blätterdach bis zum Waldboden durchzudringen, was eine präzise Analyse der Waldbestände ermöglicht. Intakte Wälder absorbieren jährlich etwa 8 Milliarden Tonnen CO2, doch Schädigungen durch Trockenheit, Brände oder Rodungen setzen diesen Kohlenstoff wieder frei. Eine Tonne Holz besteht zu 50 Prozent aus Kohlenstoff, und tropische Regenwälder können beeindruckende 400-500 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar speichern.
Ziele und Anwendungen der Biomass-Mission
Berechnungen zeigen, dass weltweit etwa 450 Gigatonnen Kohlenstoff in der Vegetation gespeichert sind, jedoch ist die genaue Verteilung dieser Kohlenstoffvorräte weitgehend unbekannt. Die Daten des Satelliten werden nicht nur zur Überwachung von Waldschäden verwendet, sondern auch um Rückschlüsse auf Waldgebiete in anderen Regionen zuzulassen. Dies soll Klimaforschern ein besseres Bild der globalen Speicherkapazität liefern. Zusätzlich werden Informationen zu Bodenfeuchte, Permafrost und Gletschermonitoring erwartet.
Die gesamte Mission kostet rund 500 Millionen Euro und wird vom Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt gesteuert. Beteiligt sind unter anderem Unternehmen wie Airbus Space and Defence sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die technische Entwicklung, einschließlich der faltbaren Radarantenne mit einem Durchmesser von 12 Metern, ist darauf ausgelegt, hochauflösende Abschätzungen im 200 Meter Raster durchzuführen.
Satellitendaten für die Klimaforschung
Im Kontext dieser Mission steht auch das umfangreiche Copernicus-Programm, das mehr als 3,2 Milliarden Euro in die Erdbeobachtung investiert. Dieses Programm nutzt Satellitentechnologie zur kontinuierlichen Datensammlung über den Zustand der Erde, einschließlich Informationen zu Landnutzung, Vegetationszustand und Luftqualität. Die regelmäßig aktualisierten Daten sind für die Forschung und Praxis von großer Bedeutung.
Das Copernicus Programm umfasst mehrere Satellitenfamilien, darunter die Sentinel-Satelliten, die rund um die Uhr Daten sammeln und direkt zur Erde senden. Diese Daten sind entscheidend für das Klimamonitoring und den Umweltschutz. Insbesondere bei der Überwachung von Treibhausgasemissionen und der globalen Temperaturentwicklung spielen sie eine zentrale Rolle.
Die Kombination der Informationen aus der „Biomass“-Mission mit den Daten des Copernicus-Programms könnte schließlich neue Erkenntnisse über die entscheidende Rolle der Wälder im Klimawandel liefern und damit die Basis für zukünftige umweltpolitische Entscheidungen stärken.
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Vorfall | Klimawandel |
Ort | Darmstadt, Deutschland |
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