Neuer Wind beim ESC: SWR übernimmt, Raabs Zukunft unklar!

Basel, Schweiz - Der Eurovision Song Contest (ESC) 2025, der am 17. Mai in Basel, Schweiz, stattfand, erzielte beeindruckende Einschaltquoten und brachte interessante Entwicklungen in der deutschen ESC-Landschaft mit sich. Mit einem Marktanteil von 46,8 Prozent und über neun Millionen Zuschauern in Deutschland erreichte die Show die höchsten Quoten seit elf Jahren. Gewonnen hat „JJ“ aus Österreich mit dem Lied „Wasted Love“ und 436 Punkten. Deutschland wurde von dem Duo Abor & Tynna mit ihrem Song „Baller“ vertreten und landete auf dem 15. Platz.
Stefan Raab, der die Verantwortung für den deutschen Vorentscheid als „Chefsache“ erklärte, übernahm die Verantwortung für das Ergebnis. Trotz des unrühmlichen Platzes bleibt die Zusammenarbeit zwischen Raab, RTL und der ARD eine zentrale Thematik. RTL meldete, dass sich fast 4.000 Künstler für den ESC beworben haben, was fünfmal so viele wie im Vorjahr sind. ARD-Programmdirektorin Christine Strobl betonte, dass durch diese Zusammenarbeit neue Zielgruppen erreicht wurden.
Wechsel in der Federführung
Eine bedeutende Veränderung steht an: Der Südwestrundfunk (SWR) wird ab 2026 die Federführung für den ESC übernehmen. Diese Entscheidung wurde von den beteiligten Sendern der ARD getroffen. Bislang hatte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) diese Verantwortung seit 1996 getragen. Frank Beckmann, Programmdirektor des NDR, würdigte die Bedeutung des ESC als Zeichen für Gemeinsamkeit und Vielfalt und dankte den bisherigen Teams für ihren Einsatz.
Clemens Bratzler, Programmdirektor des SWR, äußerte Respekt vor dieser Aufgabe und stellte klar, dass es keine zusätzlichen finanziellen Mittel für die neue Federführung geben werde. Daher sind bereits interne Umstrukturierungen im SWR erfolgt, unter anderem durch Einsparungen bei anderen Programmen. Die inhaltlichen Vorbereitungen für den ESC 2026 beginnen im Frühsommer 2025 und der SWR wird bis dahin bereits am geplanten ESC 2025 beteiligt sein.
Zukunft des ESC in Deutschland
Die Entwicklungen zeigen, dass der ESC trotz kontinuierlich sinkender Zuschauerzahlen weltweit ein relevantes Ereignis bleibt. 2024 verfolgten 163 Millionen Zuschauer:innen den Wettbewerb. In Deutschland war der ESC 2023 eines der erfolgreichsten Unterhaltungsformate, das nur von „Wetten, dass…?“ übertroffen wurde. Historisch betrachtet hat Deutschland zwei Siege beim ESC errungen, 1982 mit Nicole („Ein bisschen Frieden“) und 2010 mit Lena Meyer-Landrut („Satellite“). Die letzten Platzierungen waren jedoch oft weniger erfreulich.
Für Raab bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen er persönlich aus dem Ergebnis ziehen wird, und ob der SWR weiterhin eine Zusammenarbeit mit ihm anstrebt. Die Partnerschaft zwischen RTL und der ARD wird als zukunftsorientiert und zielgerichtet beschrieben, auch wenn RTL sich derzeit noch nicht zur persönlichen Haltung Raabs bezüglich des 15. Platzes geäußert hat.
In der sich wandelnden Medienlandschaft ist der ESC auch weiterhin ein wichtiges Show-Event. Die Reformen der ARD zielen darauf ab, durch Spezialisierung die Kräfte zu bündeln und die Inhalte des Wettbewerbs frischer und ansprechender zu gestalten. Der Blick auf die Zukunft verspricht spannende Veränderungen.
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Ort | Basel, Schweiz |
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