Neues Bauprojekt am Paketpost-Areal: Hochhäuser sorgen für Streit in München!

München plant moderne Hochhäuser im Paketpost-Areal; Bürger können bis 23. Juni an den Plänen mitwirken.
München plant moderne Hochhäuser im Paketpost-Areal; Bürger können bis 23. Juni an den Plänen mitwirken. (Symbolbild/NAG)

Paketposthalle, München, Deutschland - In München wird intensiv über die Zukunft des Paketpost-Areals diskutiert. Bei einem Infoabend in der Paketposthalle kamen rund 300 Teilnehmer zusammen, um die von Ralf Büschl geplanten Neubauten zu erörtern. Das Konzept sieht vor, das Areal als Eingangstor für die Stadt aus dem Westen zu gestalten. Dabei sind nicht nur Wohnungen, sondern auch Gewerbeflächen, Büros, Hotels sowie ein grüner Quartierspark vorgesehen. Im Masterplan sind rund 1.100 Wohnungen eingeplant, von denen 50 Prozent als geförderter oder günstiger Wohnraum vorgesehen sind. Zudem soll die denkmalgeschützte Paketposthalle in das Projekt integriert werden, wobei eine Zwischennutzung für Sport und Veranstaltungen angestrebt wird. Der Hauptpunkt der Diskussion sind jedoch die geplanten Türme mit einer Höhe von 150 Metern, die von Stadtbaurätin Elisabeth Merk als architektonisch wertvoll gelobt wurden. Kritiker, angeführt von der Bürgerinitiative um Robert Brannekämper (CSU), haben die Frage der Genehmigung als unzulässig erklärt und planen rechtliche Schritte, um die Pläne zu stoppen.

Der Bürgerentscheid und die Hochhausdebatte

Der Verein „Hochhausstopp“ hat in den letzten Monaten erfolgreich Unterschriften gesammelt und plant, Münchner Bürger vor den Sommerferien über den Bau der Hochhäuser abstimmen zu lassen. Für den Bürgerentscheid waren mindestens 40.000 Unterschriften erforderlich, die in den letzten Wochen des Jahres 2024 erreicht wurden. Die Bürgerinitiative fordert, die Höhe der Gebäude in der Nähe der Paketposthalle auf maximal 60 Meter zu begrenzen, während die Büschl-Gruppe den Bau von zwei 155 Meter hohen Zwillingen plant. Der CSU-Landtagsabgeordnete Brannekämper, der die Initiative leitet, warnt vor einem „Dammbruch“ in der Stadtentwicklung.

Erst kürzlich fand im Januar 2024 eine Sitzung des Planungsausschusses statt, in der die Pläne zunächst positiv bewertet wurden. Die endgültige Entscheidung darüber wird jedoch dem Stadtrat obliegen, der eine umfassende Prüfung der Pläne vornehmen muss. Der Zeitrahmen sieht vor, dass die Pläne nach einer Zustimmung 30 Tage öffentlich ausgelegt werden, bevor das Bürgerbegehren offiziell eingereicht wird. Ein positives Votum könnte den Weg für einen Satzungsbeschluss und damit für das notwendige Baurecht ebnen.

Hochhausstudie als Leitlinie für künftige Projekte

Die Stadt München verfolgt eine klare Strategie im Umgang mit Hochhäusern. Die aktuelle Hochhausstudie, die als Grundlage für Planungsverfahren dient, fordert hohe gestalterische und ökologische Standards für neue Gebäude. Grundsätzlich soll die Münchner Linie eine Balance zwischen traditionellem Stadtbild und modernen Bauprojekten gewährleisten. Die Stadtverwaltung betont, dass Hochhausprojekte nur an geeigneten Standorten und unter Erfüllung spezifischer Kriterien realisiert werden dürfen.

Zusätzlich wird auf die Wichtigkeit der Klimaneutralität und der Nutzungsflexibilität geachtet. Die Kriterien der Hochhausstudie umfassen unter anderem Vorgaben zur städtebaulichen Einordnung, architektonischen Gestaltung sowie zum gesellschaftlichen Mehrwert des Projektes. Diese umfassenden grundlegenden Anforderungen sorgen dafür, dass die zukünftige Entwicklung in München nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern vor allem nachhaltig gestaltet wird.

Die Diskussion um das Paketpost-Areal wird wohl die nächsten Monate prägen. Bürgerinnen und Bürger haben bis zum 23. Juni die Möglichkeit, Anregungen und Einwände zu den Plänen einzubringen.

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Ort Paketposthalle, München, Deutschland
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