Tote Krähe an Pfahl: Peta erstattet Anzeige gegen Landwirt in Neritz!
Neritz, Deutschland - Auf einem Hof in Neritz, nahe Bad Oldesloe im Kreis Stormarn, wurde kürzlich ein beunruhigender Vorfall bekannt. Eine tote Krähe war an einem Pfahl aufgehängt worden, ein Akt, der von der Tierschutzorganisation Peta als alarmierend eingestuft wird. Laut den Informationen von t-online erstattete Peta beim Landratsamt des Kreises Stormarn Anzeige wegen möglicher Verstöße gegen seuchenschutzrechtliche Vorschriften und gegen die Belästigung der Allgemeinheit.
Der Pfahl, an dem die Krähe hing, befindet sich in der Nähe eines Silos, in dem Tiernahrung gelagert wird. Die Maßnahme scheint darauf abzuzielen, lebende Krähen abzuschrecken. Ein Spaziergänger, der den Vorfall entdeckte, informierte Peta und übermittelte ein Foto. Laut Peta sind diese Vergrämungsmethoden mit toten Tieren tierschutzrechtlich fragwürdig und können potenziell gefährlich sein.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Der Einsatz von toten Krähen zur Abschreckung lebender Artgenossen ist rechtlich umstritten. Nach § 17 des Tierschutzgesetzes ist das Töten von Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund in Deutschland strafbar. Unklar bleibt, ob ein solcher Grund vorliegt, insbesondere wenn Kadaver offen sichtbar platziert werden. Dies könnte möglicherweise gegen das Ordnungswidrigkeitengesetz (§ 118 OWiG) verstoßen, wie agrarheute berichtet. Zudem sind Singvögel, zu denen auch Rabenvögel zählen, durch die EU-Vogelschutzrichtlinie geschützt.
Deutschland hat bislang keine bundesgesetzlichen Jagdzeiten für Rabenvögel eingeführt, was es im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten unterscheidet. Rabenvögel unterliegen dem Naturschutzrecht und dürfen nur in besonderen Ausnahmen getötet oder gefangen werden, etwa zur Abwendung erheblicher Schäden in der Landwirtschaft.
Gesundheitsrisiken und Tierschutz
Peta bezweifelt die Effektivität solcher Methoden. Peter Höffken von Peta fordert ein Verbot der Vergrämungsmethode mit toten Tieren und weist auf die Gesundheitsgefahren durch verwesende Tierkörper hin. Jährlich werden in Deutschland über 100.000 Krähen getötet, obwohl keine wissenschaftlichen Beweise für erhebliche Ernteschäden durch diese Vögel vorliegen. Die Diskussion um die Jagd auf Krähen bleibt unter Naturschützern, Jägern und Landwirten umstritten und zeigt die Komplexität der Thematik im Hinblick auf Tierschutz und Naturschutz.
Zusammenfassend bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die zuständigen Behörden ergreifen werden, und ob der Vorfall in Neritz zu verschärften Regelungen hinsichtlich des Umgangs mit Fallwild führen könnte. Die Verantwortung für Tierschutz und die Überwachung von Betrieben liegt gemäß den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes bei den zuständigen Behörden, die réguliere Kontrollen durchführen müssen, um die Einhaltung der gesetzlichen Auflagen sicherzustellen, wie in gesetze-im-internet.de dargelegt.
Details | |
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Vorfall | Vandalismus |
Ort | Neritz, Deutschland |
Quellen |