Wirtschaft in Ostdeutschland: Unternehmen fordern klare Maßnahmen!

Ostdeutsches Wirtschaftsforum 2025 in Bad Saarow: Diskussion über Krisenbewältigung, Energiepreise und Fachkräftemangel.
Ostdeutsches Wirtschaftsforum 2025 in Bad Saarow: Diskussion über Krisenbewältigung, Energiepreise und Fachkräftemangel. (Symbolbild/NAG)

Bad Saarow, Brandenburg, Deutschland - Das Ostdeutsche Wirtschaftsforum beginnt heute um 14:00 Uhr in Bad Saarow, Brandenburg. Das Event bringt Unternehmensmanager, Wirtschaftsverbände und die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zusammen, um über Wege aus der Wirtschaftskrise und künftige Wachstumsimpulse der Bundesregierung zu diskutieren. Die Veranstaltung unterstreicht die drängenden Herausforderungen, denen sich die ostdeutsche Wirtschaft gegenübersieht.

Die Hauptanliegen der Unternehmen betreffen hohe Energiepreise, Fachkräftemangel, eine hohe Steuer- und Abgabenlast sowie bürokratische Hürden. Besonders die Bürokratie wird von 70% der Unternehmen als größter Wettbewerbsnachteil eingestuft. Laut einer Umfrage, die im Rahmen des Transformationsbarometers 2025 durchgeführt wurde, zeigen die Unternehmen in Ostdeutschland wenig Zuversicht in die neue schwarz-rote Bundesregierung bezüglich wirksamer Wachstumsimpulse. 58,2% der 1.500 befragten Unternehmen glauben nicht, dass die Regierung effektive Maßnahmen zur Förderung des Wachstums umsetzen wird, was die Nervosität in der Branche weiter verstärkt. Freie Presse berichtet über die Ergebnisse dieser Umfrage, die von Anfang März bis Ende April 2025 durchgeführt wurde.

Dringliche wirtschaftliche Herausforderungen

Immer wieder steht auch der Fachkräftemangel im Mittelpunkt der Diskussionen. Über die Hälfte der ostdeutschen Unternehmen hat Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden und zu halten. Diese Problematik wird durch die demografischen Veränderungen und eine zunehmend ältere Erwerbsbevölkerung verstärkt. Professor Andreas Knabe von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hebt hervor, dass gut ausgebildete junge Leute und qualifizierte Zuwanderung dringend benötigt werden, um die Herausforderungen zu meistern.

Ein Beispiel ist ein Schraubenwerk in Zerbst, das 300 Mitarbeiter beschäftigt und eine jährliche Produktionssumme von 100 Millionen Euro erzielt, wobei 40% der Produkte exportiert werden. Trotz dieser Erfolge klagt der Geschäftsführer über erhebliche bürokratische Lasten, die das Unternehmen jährlich mit ungefähr 750.000 Euro belasten. Der Notwendigkeit des Bürokratieabbaus stimmen 68% der Befragten zu, und 54,4% fordern eine Senkung der Energiepreise. Die hohen Energiepreise sind ein zentrales Thema, insbesondere nach dem Stopp des russischen Gases, während das Stickstoffwerk Piesteritz in Wittenberg als einer der größten Erdgasverbraucher in Deutschland enorm betroffen ist. ZDF berichtet, dass die Gasspeicherumlage das Unternehmen über 40 Millionen Euro jährlich kostet.

Politische Verantwortung und Ausblick

Während des Forums werden mehrere hochrangige Politiker zu Wort kommen. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) wird am Montag sprechen, gefolgt von Elisabeth Kaiser (SPD) und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) am Dienstag. Die Teilnahme von Vertretern des Bundesverbandes der Deutschen Industrie sowie von Verbänden der Erneuerbaren Energien und Wirtschaftsforschern deutet auf den breiten Diskurs über die drängenden wirtschaftlichen Belange hin.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ostdeutsche Wirtschaft vor erheblichen Herausforderungen steht. Die Unternehmen erhoffen sich von der neuen Regierung, dass diese schneller und gezielter auf ihre Bedürfnisse eingeht, um gemeinsam die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Ostdeutschland zu sichern. Tagesspiegel beleuchtet die Erwartungshaltung der Unternehmen gegenüber der Politik und ermutigt zu einem konstruktiven Dialog.

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Ort Bad Saarow, Brandenburg, Deutschland
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