Umweltschock: Offshore-Windparks belasten Meere mit giftigen Farbpigmenten!
Nordsee, Deutschland - Eine aktuelle Studie der TU Braunschweig zeigt, dass Offshore-Windparks die Weltmeere erheblich belasten, insbesondere durch Farbabrieb. Tausende Tonnen mit Metallen angereicherter Farbstoffe gelangen über die Jahre ins Meerwasser, was nicht nur die Wasserqualität, sondern auch die marinen Ökosysteme gefährden könnte. Diese Partikel enthalten Zusätze wie Zink- und Glasflocken, die dafür sorgen, dass sie im Wasser absinken und so am Meeresboden landen können.
Ein Windpark mit einer Leistung von 250 Megawatt könnte während seiner 25-jährigen Betriebsdauer zwischen 430 und 2.200 Kilogramm Farbpartikel ins Meer abgeben. Hochgerechnet auf die bis 2035 geplanten und realisierten Windkraftanlagen in der Nordsee und Südostasien könnte die Menge an Farbpartikeln bis zu 3.052 Tonnen erreichen. Doch es sind nicht nur Farbpartikel, die die Meere belasten – auch Ewigkeitschemikalien und andere giftige Substanzen gelangen in die Gewässer.
Umweltverträglichkeit im Fokus
Der geplante Ausbau der Offshore-Windenergie sieht vor, bis 2050 rund 20.000 neue Windkraftanlagen in der Nordsee mit einer Gesamtleistung von 300 Gigawatt zu errichten. Diese ambitionierten Pläne stehen jedoch in einem Spannungsfeld zur Umweltverträglichkeit der Projekte. Die Ungewissheit über die realistischen negativen Auswirkungen dieser chemischen Emissionen wird immer lauter hinterfragt, weshalb ein dringender Bedarf an weiteren Untersuchungen zu den Auswirkungen dieser Partikel und deren Transportwegen besteht. Nils Goseberg, Leiter des Leichtweiß-Instituts für Wasserbau (LWI), betont die Notwendigkeit solcher Analysen.
Die Studie wurde im Rahmen des europäischen Anemoi-Projekts durchgeführt, welches mit 3,2 Millionen Euro gefördert wird und elf europäische Forschungsinstitute vereint. Ziel ist es, die chemischen Emissionen zu identifizieren, ihre Auswirkungen auf die Ökosysteme zu bewerten und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Offshore-Windenergie und der Zustand der Meere
Der WWF hebt hervor, dass der Ausbau der Windenergie auf See eine erhebliche infrastrukturelle Herausforderung darstellt. Die Meere sind bereits durch Rohstoffabbau, Schifffahrt sowie Öl- und Gasförderung stark belastet, und der Umweltzustand von Nord- und Ostsee ist seit Jahren schlecht. In den kommenden 20 Jahren soll die Leistung der Windenergie auf See in Deutschland nahezu verachtfacht werden, wobei ein erheblicher Teil der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) dafür genutzt werden soll.
Es ist essenziell, dass der Ausbau der Windenergie mit hohen Umweltstandards einhergeht. Der WWF setzt sich für verbindliche gesetzliche Rahmenbedingungen ein, um sicherzustellen, dass die Herausforderung der Energiewende nachhaltig und umweltbewusst angegangen wird. Unternehmen aus der Offshore-Windenergiebranche unterstützen diesen Appell, da sie Rechts- und Investitionssicherheit für die künftigen Projekte als entscheidend ansehen.
Insgesamt zeigt die Forschung, dass trotz der Notwendigkeit einer zügigen Umsetzung der Energiewende, die Umweltauswirkungen von Offshore-Windenergieanlagen nicht vernachlässigt werden dürfen. Es besteht ein deutlicher Bedarf an weiteren Studien und einem gezielten Vorgehen, um die marinen Lebensräume zu schützen und die Folgen der Erderwärmung zu bekämpfen.
Details | |
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Vorfall | Verschmutzung |
Ursache | Emissionen, Farbpartikel |
Ort | Nordsee, Deutschland |
Quellen |