Bundesregierung verbietet Königreich Deutschland – Fitzek verhaftet!
Wittenberg, Deutschland - Am 13. Mai 2025 hat das Bundesinnenministerium das sogenannte „Königreich Deutschland“ verboten und mehrere Razzien in verschiedenen Bundesländern durchgeführt. Peter Fitzek, der selbsternannte „Oberste Souverän“ und Kopf dieser Bewegung, wurde an diesem Tag zusammen mit anderen führenden Mitgliedern der Gruppe verhaftet. Fitzek begründete die Gründung des Königreichs, die 2012 in Wittenberg stattfand, damit, Menschen Verantwortung zu geben und ihnen eine alternative Lebensform zu bieten. Er erklärte, dass er keinen Königstitel anstrebe, sondern sich auf die Rolle des Obersten Souveräns beschränke, um eine demokratische Struktur zu fördern.
Das „Königreich Deutschland“ gilt mit etwa 6.000 Mitgliedern als die größte Vereinigung innerhalb der sogenannten Reichsbürgerbewegung. Diese Bewegung wird als gefährlich eingestuft, da sie die demokratischen Grundlagen der Bundesrepublik infrage stellt. Innenministerin Tamara Zieschang bezeichnete die Gruppierung als eine Organisation, die mit ihrer ideologischen Ausrichtung einen „monarchischen Fantasiestaat“ errichten möchte. Mitglieder konnten dem Königreich beitreten, indem sie die von Fitzek ausgegebene Verfassung anerkannten oder die Staatsangehörigkeit beantragten, die eine Prüfung über die Verfassung erforderte.
Praktiken und Strukturen
Fitzek und seine Anhänger betrieben nicht nur eine eigene Reichsbank, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als unerlaubtes Bankgeschäft eingestuft wurde, sondern auch ein Versicherungssystem. Diese Aktivitäten zogen wiederholte Polizeirazzien nach sich, bei denen Material beschlagnahmt wurde. Fitzek berichtete, dass einige Beamte emotional auf die Durchsuchungen reagierten und die Maßnahmen als unangemessen empfanden. Trotz aller provokativen Aktionen, die Fitzek unternahm, um auf das bestehende Geldsystem aufmerksam zu machen, wurde er von den Verfassungsschutzbehörden Sachsen-Anhalt beobachtet, da seine Aktivitäten als verfassungsfeindlich gelten.
Der Verein „Königreich Deutschland“ stellte eigene Gesetze aus und schuf fiktive Ausweisdokumente. Zudem sollten Mitglieder von Steuer- und Sozialabgaben befreit werden; die Gruppe hatte damit wirtschaftskriminelle Strukturen entworfen. Ein Bürgerbündnis gegen Fitzek, das 2023 in Rutenberg entstanden war, wurde 2024 vom Bundesinnenministerium ausgezeichnet, was die wachsende Besorgnis über die Aktivitäten der Gruppierung unterstreicht.
Rechtliche Probleme und Vorgeschichte
Die rechtlichen Probleme von Peter Fitzek sind vielfältig. Er wurde bereits in der Vergangenheit mehrmals wegen verschiedener Delikte, darunter schwerer Untreue, verurteilt. Im Jahr 2018 wurde er wegen unzulässiger Versicherungsgeschäfte zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt, aus der er jedoch im Februar 2019 vorzeitig entlassen wurde. Zuletzt erhielt er im Juli 2023 eine Haftstrafe von acht Monaten ohne Bewährung wegen vorsätzlicher Körperverletzung.
Fitzek, geboren am 12. August 1965, arbeitete in seiner beruflichen Laufbahn als Koch, Küchenleiter und Karatelehrer. Außerdem hatte er in der Vergangenheit vergeblich an Wahlen teilgenommen und suchte stets nach Wegen, seine Ideen über das Königreich der Öffentlichkeit näherzubringen. So versuchte er sogar, eine eigene Krankenkasse zu etablieren, was von der BaFin untersagt wurde.
Es wird vermutet, dass die Entscheidung zur Verbannung des Königreichs nicht unmittelbar im Zusammenhang mit der neuen Bundesregierung steht, sondern auf ermittlungstaktische Maßnahmen zurückzuführen ist, die bereits seit Monaten vorbereitet wurden. Der kriminelle Hintergrund von Fitzek und die fragwürdigen Strukturen seiner Organisation haben nun zu seiner Festnahme und dem Verbot der Gruppierung geführt.
In der breiteren politischen Landschaft ist der Zusammenhang zwischen Fitzek und der Alternativen für Deutschland (AfD) von Bedeutung, da es Hinweise auf Verbindungen zwischen dem „Reichsbürger“-Milieu und dieser politischen Partei gibt.
Die Zukunft von Peter Fitzek und dem „Königreich Deutschland“ bleibt ungewiss, doch die jüngsten Entwicklungen deuten auf einen massiven Rückschlag für eine Bewegung hin, die sich mit ihren Forderungen und Strukturen immer mehr außerhalb der rechtlichen Normen der Bundesrepublik positionierte.
Für weitere Informationen über die Hintergründe dieser Situation und die Aktivitäten von Peter Fitzek lesen Sie auch bei Compact online, Wikipedia und rbb24.
Details | |
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Vorfall | Korruption |
Ort | Wittenberg, Deutschland |
Festnahmen | 4 |
Quellen |