Eichhörnchen und Schlafmäuse: Ein überraschendes Waldzusammenleben!

Forschung in Göttingen: Studien zeigen, wie Mischwälder das Zusammenleben von Eichhörnchen und Schlafmäusen fördern.

Forschung in Göttingen: Studien zeigen, wie Mischwälder das Zusammenleben von Eichhörnchen und Schlafmäusen fördern.
Forschung in Göttingen: Studien zeigen, wie Mischwälder das Zusammenleben von Eichhörnchen und Schlafmäusen fördern.

Eichhörnchen und Schlafmäuse: Ein überraschendes Waldzusammenleben!

In den Wäldern Norddeutschlands wird derzeit ein spannendes Forschungsthema beleuchtet: das Zusammenleben von Eichhörnchen und Schlafmäusen. Ein Team der Universität Göttingen hat herausgefunden, dass Mischwälder, die Laub- und Nadelbäume vereinen, die Koexistenz dieser Tierarten fördern. Besonders bemerkenswert ist, dass rote Eichhörnchen eine Vorliebe für Nadelwälder zeigen, während die Schlafmäuse, inklusive Siebenschläfer und Haselmaus, eher in Buchenkulturen anzutreffen sind.

In einem umfangreichen Forschungsprojekt wurden in sieben Monaten über 468 Sichtungen von Eichhörnchen und 446 Sichtungen von Schlafmäusen dokumentiert. Die 80 Kameras, die das Team in Höhen von zwei bis 30 Metern installiert hat, zeichneten die Tiere automatisch auf, sobald sie von Bewegung oder Wärme detektiert wurden. Diese methodische Herangehensweise zeigt deutlich, dass Mischwälder eine Bereicherung für die Artenvielfalt sind, was auch durch die wissenschaftliche Publikation im European Journal of Wildlife Research bestätigt wird.

Mischwälder und ihre Vorteile

Doch der Nutzen von Mischwäldern geht über das Zusammenleben von Tierarten hinaus. Eine ergänzende Studie von mehreren Universitäten, darunter TU Dresden, hat gezeigt, dass strukturell komplexe Wälder fast doppelt so produktiv sind wie einfach gestaltete. Im Experiment MyDiv wurde die Produktivität von Wäldern untersucht und es wurde festgestellt, dass eine effektive Mischung von Baumarten – schattentolerante und lichtbedürftige Sorten – entscheidend für das Wachstum und den Nährstoffaustausch zwischen Pilzen und Pflanzen ist.

Die Ergebnisse dieser Forschung haben weitreichende Implikationen, insbesondere für die Wiederaufforstung. Eine durchdachte Baumarten-Zusammensetzung könnte nicht nur das Baumwachstum beschleunigen, sondern auch die Wälder als effektive Kohlenstoffspeicher stärken. Diese Erkenntnisse sind vor dem Hintergrund des Klimawandels von großer Bedeutung, da die Bäume in unserer Umwelt eine entscheidende Rolle bei der Kohlenstoffspeicherung spielen.

Biodiversität als Schlüssel zum Waldschutz

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Biodiversität, die, wie von wald.fnr.de hervorgehoben wird, entscheidend für die Ökosystemleistungen der Wälder ist. Hoch vielfältige Ökosysteme sind widerstandsfähiger gegenüber Veränderungen und liefern zahlreiche Güter wie Holz, Sauerstoff und sauberes Wasser. Klare Hinweise zeigen, dass besonders in Wäldern mit hoher horizontaler Heterogenität und vielfältigen Totholzstrukturen eine hohe Artenvielfalt zu finden ist.

Die Erhaltung dieser Vielfalt, die sowohl Artenvielfalt als auch genetische Vielfalt umfasst, ist essenziell. Denn ohne eine starke genetische Diversität sind Arten weniger anpassungsfähig an sich verändernde Umweltbedingungen. Diverse Mischbestände, wie etwa Buchen-Tannen-Mischwälder, versprechen nicht nur ökologische Vorteile, sondern bieten auch ein stabiles Habitat für die dort lebenden Arten.

Zusammengefasst zeigt sich, dass die Pflege und Förderung von Mischwäldern nicht nur das Zusammenleben von Tiere wie Eichhörnchen und Schlafmäusen begünstigt, sondern auch eine Schlüsselrolle für die Produktivität und Biodiversität unserer Wälder spielt. Die Forschungsergebnisse ermutigen dazu, diesen schützenswerten Lebensraum aktiv zu erhalten und weiter zu untersuchen.