Dörverdener Diakon bringt mit Humor die Kindheit zurück
Dörverden, Deutschland - Joachim Bruns, ein 54-jähriger Diakon und staatlich anerkannter Clown im Kirchenkreis Verden, wird am 23. April im Dörverdener Gemeindehaus über seinen Alltag als Clown berichten. Bruns, der dreieinhalb Jahre lang an der Schule für Tanz, Clown und Theater in Hannover studiert hat, setzt in seiner Clownerie vor allem auf Gestik und Mimik, anstatt auf gesprochene Worte. Zusammen mit seinem Bühnenpartner Lutz Ellermann tritt er seit über 25 Jahren als „Clown Comedy Complott“ auf.
Das Duo hat ein großes Repertoire an Charakteren entwickelt und zieht kleinere Bühnen in der Region größeren Zirkusfestivals vor. Ein Beispiel für ihre kreative Darbietung war ein Auftritt als musizierende Müllwerker in der Verdener City. Bruns plant, seine Zuschauenden im Gemeindehaus aktiv einzubeziehen und praktische Übungen durchzuführen, um die kindlichen Seiten der Erwachsenen zu reaktivieren und die heilsame Wirkung des Humors zu zeigen.
Emotionen und Inspiration
Bruns betont die zentrale Rolle von Emotionen in der Clownerie und sieht sie als Eisbrecher für ernsthafte Menschen. Er konstatiert, dass hinter einem erfolgreichen Kinderprogramm viel harte Arbeit steht. Zu seinen Inspirationsquellen zählen bekannte Persönlichkeiten wie der amerikanische Komiker Jerry Lewis und der Roncalli-Clown Peter Shub. Lewis wird oft als Genie und Humanist beschrieben und war dafür bekannt, Menschen durch seinen Humor zu berühren, auch wenn seine Karriereschritte oft umstritten waren, wie etwa sein geplanter Film „The Day the Clown Cried“, der die Leiden jüdischer Kinder in einem Nazi-Lager thematisiert.
Bruns’ Ansatz, die Menschen zum Lachen zu bringen, spiegelt die Historie des Lachens wider, die von Philosophen wie Aristoteles und Cicero beleuchtet wurde. Diese sahen Lachen oft als Reaktion auf die Schwächen anderer. Die so genannte Degradationstheorie verweist darauf, dass das Lachen über andere eine Art soziale Strafe für deren Ungeselligkeit darstellen kann, während moderne Theorien des Humors, wie sie von Sigmund Freud und modernen Humortherapeuten wie William F. Fry entwickelt wurden, darauf abzielen, psychische Blockaden durch Humor abzubauen.
Bruns wirkt seit 13 Jahren im Kirchenkreis Verden und ermutigt die Menschen in seinem Umfeld, positiver zu denken. Er führt an, dass Humor nicht nur eine Unterhaltungsform ist, sondern auch therapeutische Vorteile bieten kann. Diese Aspekte sind in der modernen Psychologie zunehmend anerkannt, wie die Entwicklung von Fachgesellschaften für therapeutischen Humor in den 80er Jahren zeigt, die den positiven Einfluss von Humor auf die menschliche Psyche untersucht haben.
In Vorträgen und Workshops möchte Bruns den Teilnehmenden praktische Fertigkeiten vermitteln, die helfen, die heilsame Kraft des Lachens im Alltag zu entdecken. Durch die Integration von Emotionen und Humor in seine Arbeit trägt er dazu bei, dass die Menschen eine positive Grundhaltung entwickeln können, die sie in ihrem täglichen Leben nicht nur motiviert, sondern auch dabei hilft, mit Herausforderungen umzugehen.
Die Verbindung zwischen Humor und menschlicher Emotion wird durch die Ansätze von Henri Bergson und Arthur Schopenhauer verdeutlicht, die beide die Mechanismen des Lachens analysierten. So kann Lachen, wie Bruns es anstrebt, nicht nur ein Zeichen von Freude, sondern auch ein nachhaltiger Weg zur emotionalen Heilung sein.
Weitere Informationen zu Joachim Bruns und seinem Vortrag finden Sie in seinem Profil beim Weser-Kurier. Informieren Sie sich auch über die Hintergründe von Jerry Lewis und seiner Karriere auf NPR. Für eine eingehendere Betrachtung der Laugh-Theorie und ihrer Entwicklung lesen Sie hier.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Dörverden, Deutschland |
Quellen |