Patenschaften: Schlüssel zur Integration geflüchteter Menschen in Niedersachsen
Hannover, Deutschland - Am 14. Mai 2025 fand in Hannover eine bedeutende Integrationskonferenz des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ statt. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hob in seiner Rede die wichtige Rolle von ehrenamtlichem Engagement und Patenschaften für die Integration von Geflüchteten hervor. „Integration gelingt am besten dort, wo Menschen sich persönlich begegnen und einander unterstützen“, betonte er.
Weil bezeichnete Patenschaften als einen Schlüssel zur Integration, die nicht nur das persönliche Wohl der Beteiligten, sondern auch den sozialen Zusammenhalt in Niedersachsen stärkt. Bei der Konferenz diskutierten 300 Expertinnen und Experten aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Politik über die verschiedenen Mentoring- und Patenschaftsmodelle, die bereits seit 2015 im Rahmen der Initiative „Niedersachsen packt an“ aktiv sind. Diese Initiative wurde von mehreren Partnern, darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund und die beiden christlichen Kirchen, ins Leben gerufen und zählt mittlerweile über 3.000 Unterstützer.
Die Vielfalt der Patenschaften
Patenschaften können in vielfältigen Formen auftreten. Wie auf der Webseite von Niedersachsen packt an erläutert wird, unterstützen Patinnen und Paten Geflüchtete in verschiedenen Lebensbereichen, von der Sprachvermittlung über die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs bis hin zu Einkäufen und Behördengängen. Es gibt verschiedene Arten von Patenschaften, einschließlich Willkommens-, Ausbildungs- und Lese-Paten, die als verlässliche Ansprechpartner fungieren.
Die Beziehung zwischen Paten und Geflüchteten basiert auf einem Austausch auf Augenhöhe. In diesen Tandems lernen beide Seiten voneinander und erweitern ihren Horizont. Dieses gegenseitige Lernen spielt eine entscheidende Rolle für die Integration, da es nicht nur den Geflüchteten, sondern auch den Patinnen und Paten hilft, verschiedene kulturelle Perspektiven zu verstehen und anzunehmen.
Ehrenamtliche Engagements rechtliche Rahmenbedingungen
Das ehrenamtliche Engagement von Geflüchteten ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der zur gesellschaftlichen Integration beitragen kann. Sichtbares Engagement fördert eine offenere Haltung der Bevölkerung und erleichtert den Spracherwerb. Geflüchtete benötigen für ehrenamtliche Tätigkeiten keine Erlaubnis der Ausländerbehörde, während für Praktika und Beschäftigungsverhältnisse diese erforderlich ist. Das ehrenamtliche Engagement ist rechtlich in verschiedenen Kommunalverfassungsordnungen und Vorschriften geregelt.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind komplex und hängen vom Einzelfall ab. Ehrenamtliches Engagement wird als individuelles, freiwilliges Handeln ohne materielle Gewinnabsicht definiert und umfasst nicht nur die ehrenamtliche Tätigkeit, sondern auch das bürgerschaftliche Engagement. Dieses Engagement kann für Geflüchtete eine wichtige Möglichkeit darstellen, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und sich zu integrieren.
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Ort | Hannover, Deutschland |
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