Kreis Hildesheim: SPD und Grüne beschließen drastische Rettungsreform!

Kreis Hildesheim: SPD und Grüne beschließen drastische Rettungsreform!

Hildesheim, Deutschland - Was tut sich im Landkreis Hildesheim? Eine kürzliche Entscheidung des Kreistags sorgt für Aufregung. Am 26. Juni 2025 beschloss die Mehrheit von SPD und Grünen, die Anzahl der Mehrzweckfahrzeuge, also Rettungswagen, von derzeit 30 auf nur noch 18 zu reduzieren. Der Vorschlag kam direkt von Landrat Bernd Lynack (SPD). Wie die Hildesheimer Presse berichtet, führte die namentliche Abstimmung dazu, dass die Mehrheit sich gegen die anderen Fraktionen durchsetzte. Die CDU-Kreistagsfraktion, die zuvor eine Diskussion in den Fachausschüssen angeregt hatte, war mit ihrem Antrag gescheitert. Der Grund? Der Landrat sowie ein beauftragter Gutachter hatten nicht die nötigen Daten bereitgestellt.

Friedhelm Prior, der Fraktionsvorsitzende der CDU, äußerte deutliche Bedenken zur Rechtmäßigkeit des Beschlusses und betonte, dass die Vorbereitung nicht ausreichend gewesen sei. Besonders bemerkenswert ist, dass Prior bereits am 16. Juni 2025 die Unterstützung von Innenministerin Daniela Behrens und Ministerpräsident Olaf Lies anforderte, jedoch ohne die erhoffte Rückmeldung.

Brandschutz und öffentliche Sicherheit

Ein anderes heißes Eisen, das zudem drängt, ist das Thema Brandschutz an den Berufsbildenden Schulen in der Steuerwalder Straße. Hier fordert die CDU-Kreistagsfraktion in einem Antrag eine Sondersitzung des Kreisausschusses. In einem Schreiben an Landrat Lynack hob Prior hervor, dass es seit Jahren an Informationen über Brandschutzmängel mangele. Die CDU-Kreistagsfraktion sieht die Gefahr für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte im Brandfall als unzureichend. Die Niedersächsische Bauordnung verpflichtet den Landrat, über Brandschutzmaßnahmen zu informieren, was bisher offensichtlich nicht geschehen ist.

Die Dringlichkeit der Thematik wird durch einen Bericht unterstrichen, der bereits im Juni 2025 an die zuständigen Minister übermittelt wurde. Prior drängt auf umgehende Klärung der „rechtswidrigen Zustände“, die seit 2022 bestehen sollen.

Schwierige Lage im Rettungsdienst

Die Diskussionen um den Rettungsdienst sind vor dem Hintergrund der aktuellen Einsatzzahlen besonders brisant. Laut einem Bericht des Bundesamtes für Straßenwesen für die Jahre 2020 und 2021 gab es deutschlandweit jährlich rund 13,1 Millionen Einsätze, wovon ein erheblicher Teil die Notfallrettung betraf. Die BASt verzeichnete, dass Notarztfahrzeuge bei etwa 2,19 Millionen Einsätzen pro Jahr alarmiert wurden.

Die Situation stellt die Verantwortlichen vor große Herausforderungen. Angesichts der sinkenden Fahrzeuganzahl könnten die Hilfsfristen in Gefahr geraten, was bei steigenden Einsatzzahlen fatale Folgen haben könnte. Die durchschnittlichen Hilfsfristen liegen aktuell bei 8,7 Minuten, aber laut den Daten erreichen 95 % der Einsätze diese Frist in 16,2 Minuten.

Die kommenden Wochen werden zeigen, wie die einzelnen Fraktionen auf die Beschlüsse und die kritischen Themen rund um Brandschutz und Rettungsdienst reagieren werden. Fest steht, dass hier Handlungsbedarf besteht und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger an oberster Stelle stehen muss.

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OrtHildesheim, Deutschland
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