Handwerk fordert klare Politik: So sichern wir die Zukunft im Kreis!
Im Rhein-Erft-Kreis fordert das Handwerk aktive Mitgestaltung bei der Kommunalwahl 2025 und Lösungen für den Fachkräftemangel.

Handwerk fordert klare Politik: So sichern wir die Zukunft im Kreis!
In der Region Rhein-Erft-Kreis meldet sich das Handwerk zu Wort: Beim Blick auf die kommenden Kommunalwahlen im Jahr 2025 möchte die Kreishandwerkerschaft laut der Rheinischen Anzeige Blätter aktiv mitgestalten. Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer hebt hervor, wie zentral das Handwerk mit seinen über 5.000 Betrieben für die lokale Wirtschaft, Ausbildung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. Dabei sieht sie die Notwendigkeit, dass das Handwerk auch in politischen Entscheidungen eine stärkere Stimme erhält.
Ein wichtiger Aspekt ist die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses. Die Kreishandwerksmeisterin fordert moderne, digital ausgestattete Schulen sowie eine praxisnahe Berufsorientierung an all unseren Schulformen. So müssen insbesondere Berufskollegs besser auf die duale Ausbildung ausgerichtet werden, um den dringend benötigten Nachwuchs zu sichern. Diese Forderung verdeutlicht, dass der Fachkräftemangel im Handwerk eine große Herausforderung darstellt, wie auch in dem Craftboxx-Blog klar angesprochen wird.
Forderungen für die Zukunft
Die Anforderungen an die Politik sind vielfältig. Die Integration von Geflüchteten und Zugewanderten in die Arbeitswelt soll durch schnellere Verfahren bei Ausländerbehörden und einer besseren Kooperation mit Jobcentern gefördert werden. Engels-Bremer fordert zudem mehr Kinderbetreuung und eine engere Begleitung der Auszubildenden bis zur Gesellenprüfung.
Das Handwerk braucht außerdem ausreichend Gewerbeflächen und bezahlbaren Wohnraum für zukünftige Auszubildende. Auch die Mobilität muss verbessert werden: Hierzu gehören bessere Straßen, mehr Parkplätze für Handwerksfahrzeuge und eine Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs. Zudem möchte das Handwerk aktiv an der kommunalen Wärmeplanung mitwirken, um eine sichere und bezahlbare Energieversorgung zu gewährleisten.
Ergänzend dazu nennt der Craftboxx-Blog einen neuen Koalitionsvertrag der CDU/CSU und SPD, der weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im Handwerk vorsieht. Unter anderem die Förderung von Ausbildung und neue Angebote für junge Menschen sollen helfen, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Das Konzept einer „Work-and-Stay-Agentur“ soll es ausländischen Fachkräften leicht machen, in Deutschland zu arbeiten, indem Visa-Verfahren beschleunigt werden.
Azubi-Mangel und Ausbildungsreformen
Die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt sind immens. Laut einem Bericht der Tagesschau gab es im vergangenen Jahr allein in Deutschland rund 70.000 unbesetzte Ausbildungsplätze. Während über 2,8 Millionen junge Menschen an Hochschulen studieren, bleibt das handwerkliche Berufsfeld oft unrentabel in den Augen der Jugendlichen.
Holger Bentz, Geschäftsführer der IHK Koblenz, verdeutlicht, dass trotz einer schwierigen wirtschaftlichen Lage die Nachfrage nach Azubis ungebrochen hoch ist. Auch die demografische Entwicklung macht vielen kleinen Betrieben zu schaffen, die weniger Zugang zu potenziellen Bewerbern haben. Der steigende Anteil der Abiturienten unter den Auszubildenden deutet auf eine Trendumkehr hin, schließlich sind die Abschlüsse in der höheren Berufsbildung gleichwertig zu den akademischen Abschlüssen.
Laut Achim Dercks vom DIHK stehen wir an einem Wendepunkt: In den kommenden Jahren müssen wir aktiv werden, um das Ungleichgewicht zwischen Studium und praktischer Ausbildung zu lösen, um den Fachkräftemangel nicht weiter zu verschärfen. Ihre Botschaft ist klar: Das Handwerk und die Politik müssen Hand in Hand arbeiten, um Lösungen zu finden – denn „wenn du etwas gut erledigt haben willst, mach es selber“, wie Napoleon Bonaparte einst sagte und wie es heute aktueller denn je ist.